Cordelia Edvardsons Roman „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein (Hanser Verlag) ist Ö1 Buch des Monats Oktober.
Die 1929 in München geborene Cordelia Edvardson war eine Tochter aus gutem Hause, wenngleich auch ein uneheliches Kind. Der Vater, der Staatsrechtler Hermann Heller, war Jude; die Mutter, die Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, überzeugte Katholikin. Cordelia wuchs bei der Mutter auf, die allerdings in der NS-Zeit, um sich und ihren Ruf zu retten, die „dreivierteljüdische“ Tochter opferte. Cordelia wurde ins KZ deportiert, überlebte und wurde 1945 vom Roten Kreuz nach Schweden gebracht, wo sie fortan lebte. Ihr Roman „Gebranntes Kind sucht das Feuer“ ist die literarische Aufarbeitung des Verrats durch die Mutter, des Überlebens und des Neuanfangs der auf sich selbst gestellten 16-Jährigen.
Innerhalb der Holocaust-Literatur ist Cordelia Edvardsons Buch nicht nur ob seiner literarischen Qualität herausragend, sondern auch durch den unfassbaren Mutter-Tochter-Konflikt mit beinahe tödlichem Ausgang. Eine wichtige Entdeckung durch Daniel Kehlmann, der das Nachwort beigesteuert hat.
(Auszug aus der Jury-Begründung der Ex Libris Redaktion)
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