Weltbild GmbH & Co. KG stellt Insolvenzantrag

Das Amtsgericht Augsburg hat einen Antrag auf Insolvenz für die Weltbild GmbH & Co. KG angenommen. Das Gericht hat am 10. Juni Christian Plail von der auf Restrukturierungen spezialisierten Kanzlei Schneider Geiwitz & Partner (SGP) als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Stefanie Penck ist ab sofort alleinige Geschäftsführerin. Die weiteren Marken und Beteiligungen der WB D2C Group sind nicht betroffen.

Das Management möchte mit dem Verfahren die notwendigen Schritte für eine grundlegende Sanierung des Unternehmens einleiten. Für Weltbild-Kunden ändere sich durch das Verfahren nichts. Das Geschäft werde weiter fortgesetzt.

Die Weltbild GmbH & Co. KG betreibt in Deutschland ein umfangreiches Katalog-basiertes Versandhandelsgeschäft, mit dem heute rund 20 Prozent des Umsatzes der Gruppe erzielt werden. Das Weltbild-Geschäft sei neben dem Einfluss durch externe weltweite Krisenherde – insbesondere Ukraine und Israel – und damit verbundene Störungen der Lieferketten insbesondere durch immense Kostensteigerungen unter erheblichen Druck geraten. Der Eintritt neuer aggressiver Anbieter aus dem asiatischen Raum habe die ohnehin angespannte Wettbewerbssituation zusätzlich verschärft, heißt es in einem Beitrag auf boersenblatt.net.

Die Weltbild GmbH & Co. KG verfügt über stationäre 14 Filialen im Bundesgebiet (https://www.weltbild.de/service/filialen). Die Filialen von Jokers sind bereits 2022 in den Weltbildfilialen aufgegangen. Die Insolvenz betrifft ausschließlich die Weltbild GmbH & Co. KG.

Mit der Anmeldung des Insolvenzverfahrens geht der Mitteilung zufolge auch ein Wechsel in der Führungsspitze sowohl der WB D2C Group als auch der Weltbild GmbH & Co. KG einher.

  • Christian Sailer (CEO) und Bjoern Minnier (COO) verlassen die Geschäftsführung der WB D2C Group. Minnier werde jedoch weiter in führender Position bei der Weltbild GmbH & Co. KG tätig sein.
  • Christoph Honnefelder und Sami Sagur übernehmen ab sofort die alleinige Führung der WB D2C Group.
  • Stefanie Penck zeichnet ab sofort als alleinige Geschäftsführerin für Weltbild GmbH & Co. KG verantwortlich.

„Die Eckpfeiler für den Erfolg der Weltbild GmbH & Co. KG sind klar“, erklärt Stefanie Penck. „Eine Fokussierung auf das kundenzentrierte Online-Geschäft, der Ausbau profitabler und wachstumsstarker Kategorien, eine signifikante Reduktion der Kosten, die Vereinfachung aller Prozesse und eine komplette Neuausrichtung der IT-Landschaft auf die neue Unternehmensgröße sowie eine fokussierte Marktbearbeitung.“

Christoph Honnefelder, der Ende 2023 in den Konzern kam, ist überzeugt: „Wir sehen in den anderen Marken des Konzerns sehr klar, dass unser Digital First Konzept greift. Das werden wir jetzt auch konsequent für die Weltbild GmbH & Co. KG umsetzen und die Marke über gezielte Inszenierungen wieder auf die Erfolgsspur bringen.“

„Für unseren Kurs haben wir auch die wichtige finanzielle Rückendeckung unseres Gesellschafters, der Droege Group, erhalten“, betont der kürzlich eingetretene Finanzchef Sami Sagur. „Ich bin daher überzeugt, dass die Restrukturierung gelingen wird.“ 

Die Betroffenheit österreichischer Buchbranchen-Unternehmen ist in Klärung.

Weitere Informationen zur Insolvenz der Weltbild GmbH & Co. KG finden Sie hier.

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