Thomas Stangl erhält WORTMELDUNGEN-Literaturpreis

Der österreichische Autor Thomas Stangl wird mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis ausgezeichnet. Der Preis wird von der Crespo Foundation ausgelobt und ist mit 35.000 Euro dotiert. Er wird zum zweiten Mal verliehen.

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Foto: Jessica Schäfer

In Stangls prämierten, bisher unveröffentlichten Erzählung „Die Toten von Zimmer 105“ geht es nicht nur um die Themen Alter, Demenz und Sterben, sondern auch um eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit. „Thomas Stangl stellt in seiner Geschichte eines der großen Themen unserer Zeit in den Mittelpunkt: Die Alten in unserer Gesellschaft – wie es ihnen geht, wenn sie dement werden und krank, wie es ihnen geht, wenn sie vergessen werden. Viel ist über dieses Thema schon geschrieben worden, doch Thomas Stangl gelingt etwas ganz Besonderes: Er macht die alten und kranken Menschen nicht zu Objekten, die er beschreibt, sondern er macht uns, die Leser, zum Subjekt. Auf diese Weise führt er vor, wie eben diese Menschen unserer Gesellschaft gewissermaßen einen Spiegel vorhalten, in dem wir sehen, wie viel ihr Schicksal mit unserer Gegenwart und Zukunft zu tun hat. Es ist ein Text, der erschüttert, aber vor allem wachrüttelt.“ so die Begründung der Jury.

Thomas Stangl lebt als Schriftsteller in Wien. Er veröffentlichte mehrere Romane und Essaybände, alle im Literaturverlag Droschl. Am 24. Mai 2019 erscheint sein neuer Erzählband Die Geschichte des Körpers, der die ausgezeichnete Erzählung beinhaltet.

Thomas Stangl wird am 26. Mai 2019 im Rahmen einer Preisverleihung mit Podiumsdiskussion in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt geehrt.

7.2.2019

(c) Jessica Schäfer
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