Monika Helfer erhält den Solothurner Literaturpreis 2020

Der Solothurner Literaturpreis 2020 geht an die österreichische Schriftstellerin Monika Helfer. Aus aktuellem Anlass findet die Preisverleihung erst 2021 im Rahmender Solothurner Literaturtage statt.

Das Werk der Schriftstellerin umfasst Romane und Erzählungen, aber auch Theaterstücke und Kinderbücher. Helfers aktueller Roman «Die Bagage» ist eine bäuerliche Familiengeschichte zu Zeiten des Ersten Weltkriegs, in der Helfer ihre eigene Herkunft literarisch verarbeitet. Im Zentrum steht eine Mutter, die ihre Familie durchbringen muss, vom Dorf aber für ihre Schönheit an den Pranger gestellt wird. Gerade ihre Kunst der Auslassungen und Leerstellen machen Helfer zu einer Meisterin der Verdichtung.

Damit gelingt ihr ein Neuanfang des bislang belächelten Genres des Heimatromans, dem sie jede Romantik nimmt und ihm Härte und Klarheit gibt. Ihre Figuren zeichnet ein um keine Konvention bekümmertes Selbstbewusstsein aus, eine Ehrlichkeit der Emotionen und der Haltung, so die Jury, bestehend aus Nicola Steiner (Vorsitz), Lucas Gisi und Hanspeter Müller-Drossaart. Ihr souveräner Umgang mit Sprache, der alle Stilregister beherrscht, macht Monika Helfers Bücher und Figuren für uns Lesende so einprägsam und nachvollziehbar.

Der Solothurner Literaturpreis wird alljährlich «für hervorragende literarische Leistungen» an das Gesamtwerk eines deutschsprachigen Autors oder einer deutschsprachigen Autorin vergeben und ist mit 15.000 Franken dotiert. Die Preissumme wird seit 1994 von verschiedenen Firmen und Gemeinden aus der Region Solothurn gestiftet.

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