Leipziger Buchmesse 2022 findet nicht statt

Die Leipziger Messe hat in Einvernehmen mit ihrem Beirat entschieden, den Messeverbund aus Leipziger Buchmesse, Manga-Comic-Con, Leipzig liest und Antiquariatsmesse vom 17. bis 20. März 2022 abzusagen. Als Grund werden die zahlreichen Absagen von Aussteller*innen innerhalb der vergangenen Tage angeführt, wodurch die erwartete Qualität und inhaltliche Breite einer solchen großen Publikumsmesse nicht mehr gewährleistet werden kann. Die nächste Leipziger Buchmesse, bei der Österreich als Gastland auftritt findet vom 23. bis 26. März 2023 statt.

„Wir haben uns sehr gefreut über das Signal der Politik, Messen und Kongresse endlich wieder zu erlauben. Wir danken für dieses große Vertrauen, auch in pandemischen Zeiten, Veranstaltungen sicher umsetzen zu können“, so Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Leider sehen sich viele Aussteller und Ausstellerinnen aufgrund der Unwägbarkeiten der Pandemie aktuell nicht in der Lage, für eine solch große Publikumsveranstaltung zuverlässig zu planen. Das führte kurzfristig zu vielen Absagen. Daher haben wir uns jetzt schweren Herzens entschieden, die Leipziger Buchmesse nicht durchzuführen. Diese Absage ist der Besonderheit der Dimension der Veranstaltung geschuldet und gilt nicht für andere Messen und Kongresse der Leipziger Messe.“

„Die Branche hat uns klare Zeichen gegeben, die Messe mit aller Kraft zu ermöglichen – bis zuletzt haben wir um eine Durchführung gerungen“, so Buchmessedirektor Oliver Zille. „Leider führt jedoch die volatile pandemische Lage zu personellen Engpässen bei sehr vielen Aussteller:innen. In Abstimmung mit dem Beirat haben wir uns entschieden, die Veranstaltung abzusagen. Wir danken allen Aussteller*innen für ihr Vertrauen in die Leipziger Buchmesse sowie unserem treuen Publikum.“

„Die Absage der Leipziger Buchmesse ist ein schwerer Schlag für die Branche. Die Messe wäre für das Buch und alle, die dafür und davon leben, sehr wichtig gewesen. Nun fehlt den Verlagen und ihren Autor*innen einmal mehr jene so langersehnte Bühne“, so Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „Die letzten Tage haben gezeigt, dass sich viele Verlage durch die Unplanbarkeit der Omikron-Variante dennoch außerstande sehen, eine feste Zusage zu geben. Wir danken all jenen Verlagen, die den Umständen zum Trotz zur Messe gekommen wären und haben zugleich Verständnis für alle, die sich dagegen entschieden haben. Mein großer Dank gilt außerdem der Politik, die das Stattfinden der Messe möglich gemacht hätte sowie Oliver Zille und seinem engagierten Team. Wir teilen die Enttäuschung aller Buchmenschen und freuen uns darauf, im Frühjahr 2023 endlich wieder in Leipzig zusammenzukommen.“

„Wir bedauern die Absage der Leipziger Buchmesse sehr. Wenn jemand Erfahrung im Organisieren und Durchführen von Messen hat, wie wir es mit der Buch Wien haben, kann man sich vorstellen, was das für das gesamte Team bedeutet, das jetzt zum dritten Mal in Folge vor dieser schwierigen Entscheidung stand. Auch als Gastland 23 sind wir natürlich sehr betroffen. Wir werden trotz der schmerzlichen Messe-Absage in sachlichem Dialog mit der Messe konstruktiv die nächsten Schritte für den österreichischen Auftritt 2023 planen und unser Programm weiter entwickeln.“, so Gustav Soucek, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels.

Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit wird in diesem Jahr kein digitales Alternativprogramm umgesetzt.

Ausgewählte Preisverleihungen wie der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung am 16. März sowie der Preis der Leipziger Buchmesse am 17. März finden statt und werden gestreamt. Details werden zeitnah bekannt gegeben.

Die Leipziger Buchmesse 2023 findet vom 23. bis 26. März statt.

9.2.2022

(c) Jens-Ulrich Koch.
Werbung
WdB Posting 2