Deutscher Hörbuchpreis an Cornelius Obonya für „Die Inkommensurablen“

Der Deutsche Hörbuchpreis in der Kategorie „Bester Interpret“ geht an den Wiener Schauspieler und Sprecher Cornelius Obonya für die Hörbuchfassung von „Die Inkommensurablen“ der österreichischen Schriftstellerin Raphaela Edelbauer (Random House Audio).

Obonya wirkte in zahlreichen TV-Produktionen und Kinoproduktionen mit, u.a. in „Ich war noch niemals in New York” und ist zudem auch als Opernregisseur tätig. Für seine Lesung von „Der dunkle Bote” war er bereits 2020 als Bester Interpret für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert.

Begründung der Preisträgerjury: 
„Mit einer Stimme für viele sprechen, für eine ganze Gesellschaft in ihren Schattierungen – das gelingt Cornelius Obonya in ‚Die Inkommensurablen‘. Er gibt den Figuren, die sich da kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Wien versammeln, nicht nur einen unverwechselbaren Sound, sondern rein akustisch auch Charakter und Haltung. Man gewinnt den Eindruck, ein ganzes Arsenal an bestens eingespielten Sprechern wäre für das Hörbuch herangezogen worden. Aber nein, es ist nur einer, aber was heißt ‚nur‘: Obonya entwirft einen Klangraum, in dem Junge und Alte, Visionäre und Träumer über Parapsychologie und den nahenden Krieg diskutieren oder in fiebriger Erwartung der Zukunft aneinander vorbeireden. Virtuos spannt Obonya ein akustisches Panorama der Epoche auf – mit so viel Gespür für die vielen Dialekte der Monarchie, als wäre der Kaiser noch in Amt und Würden und ziemlich beleidigt, weil sich die Jugend danebenbenimmt. ‚Die Inkommensurablen‘ zu hören, ist buchstäblich ein Ereignis.“

Begründung der Nominierungsjury: 
„Dialektpassagen in Hörbüchern sind oft heikel – Cornelius Obonya beherrscht sie genial. Die Figuren sind lebendig, und er hat ein untrügliches Gespür für das Erzähltempo und die richtige Dosierung von Pausen. Es ist ein besonderes Hörvergnügen, durch seine Stimme auch die Zwischentöne im Text wahrzunehmen.“

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