„Der Seher von Étampes“ ist Ö1 Buch des Monats im Juli

„Der Seher von Étampes“ von Abel Quentin (Matthes und Seitz), aus dem Französischen von Laura Strack, ist das Ö1 Buch des Monats Juli.

Ein Literaturwissenschafter namens Jean Roscoff schreibt ein Buch über einen schwarzen Lyriker und kommt in Teufels Küche, weil ihm von linken Kritiker:innen kulturelle Aneignung und Rassismus vorgeworfen wird. Abel Quentin zeigt, wie unbarmherzig die woke Internet-Öffentlichkeit ist und wie rasch der Beifall von der falschen Seite kommt – Roscoff erhält nämlich Unterstützung von einer Rechtsaußen-Organisation und gerät damit unfreiwillig in falsches politisches Fahrwasser. Die Vorwürfe der kulturellen Aneignung stehen ja im Gegensatz zu den einstigen linken Ideen. Wenn es heißt, er dürfe sich nicht anmaßen, über einen Schwarzen zu schreiben, weil er nie nachvollziehen könne, wie ein Schwarzer sich fühlt, dann ist das das genaue Gegenteil von Roscoffs Ideal des Universalismus, dass man allen Menschen, egal welcher Hautfarbe, auf Augenhöhe begegnen solle. Abel Quentin beschreibt, wie spalterisch und militant diese woke Gesellschaft sein kann und wie die Ziele der alten Linken plötzlich falsch sein sollen, denn es geht eben nicht mehr darum, dass alle gleich sind, sondern dass Ungleichheiten wieder zementiert werden.

Alle Infos zum aktuellen Ö1 Buch des Monats, und zu allen vorhergehenden Titeln, finden Sie unter oe1.orf.at/buchdesmonats.

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buchdesmonats 07 2024 c Ursula Hummel Berger
(c) Ursula Hummel-Berger
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