Bruno-Kreisky-Preis 2018: PreisträgerInnen verkündet

Der Bruno-Kreisky-Preis wird heuer zum 25. Mal vergeben. In verschiedenen Kategorien erhalten Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld, Richard Sennett, Julia Ebner, Stephan Schulmeister und der Sonderzahl-Verlag den Preis, der vom Karl-Renner-Institut vergeben wird.

Den Hauptpreis für das Politische Buch des Jahres 2018 erhalten Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld für das Werk Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz.

Der Sonderpreis Arbeitswelten geht an Stephan Schulmeister. Durch zahlreiche Publikationen (zuletzt Auf dem Weg zur Prosperität), engagierte Vorträge und pointierte öffentliche Statements prägt der Ökonom Stephan Schulmeister den wirtschaftspolitischen Diskurs in Österreich. Seine couragierte Kritik am Neoliberalismus und sein unermüdlicher Einsatz für eine alternative Wirtschaftspolitik sind nicht nur wichtig für die öffentliche Debatte, sondern ermöglichten auch breiten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu ökonomischem Wissen.

Der Anerkennungspreis geht an Julia Ebner für Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen (Verlag Theiss, 2018). Die Ausgangsthese der österreichischen Extremismus- und Terrorismusforscherin Julia Ebner ist, Islamismus und Rechtsextremismus seien zwei Seiten derselben Medaille. Mit gezielten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Radikalen beider Seiten zeigt sie, wie sich die Strategien von Islamismus und Rechtsradikalismus wechselseitig ergänzen und verstärken.

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(c) Thomas Struth

Der Preis für das publizistische Gesamtwerk geht an Richard Sennett. Sennett gehört zu den großen Soziologen und wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit. Viele seiner Bücher sind Standardwerke, die das Zeitgeschehen seit den 1970er-Jahren begleiten und prägen. Im Zentrum seines Denkens stehen wir Menschen als gesellschaftliche Wesen und die Fragen, was der Kapitalismus, die heutige Arbeitswelt und die zunehmende Verstädterung aus uns machen. In seinem jüngsten Buch – Die offene Stadt – führt er noch einmal all seine zentralen Themen und Thesen zusammen und gibt Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit.

Der Preis für besondere verlegerische Leistungen geht an den Sonderzahl-Verlag in Wien. Der Verlag wurde 1984 von Dieter Bandhauer gegründet. Im Zentrum seines Programms stehen die kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Identität und Zeitgeschichte, Literaturwissenschaft und eine Filmbuchreihe. Seit 1993 erscheint vierteljährlich Kurswechsel – die Zeitschrift für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen des BEIGEWUM.

Der Bruno-Kreisky-Preis des Karl-Renner-Instituts in Wien wird seit 1993, in der Kategorie publizistisches Gesamtwerk seit 1995 jährlich verliehen. Der Preis zeichnet politische Literatur aus, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz einsteht. Zu den PreisträgerInnen, die für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet wurden, zählten in den vergangenen Jahren u.a. Juli Zeh, Armin Thurnher, Gudrun Harrer und Imre Kertész.

Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2019 in Wien statt.

7.1.2019

(c) Thomas Struth
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