anzeiger 2/24 – Let’s Fritz

Der zu Styria gehörende Molden Verlag feiert heuer sein 60-Jahr-Jubiläum. 2024 jährt sich auch der Geburtstag des Verlagsgründers Fritz Molden zum 100. Mal.

Interview: Linn Ritsch.

Bei Molden wird dieses Jahr gleich doppelt gefeiert: Unter dem Motto „Let’s Fritz“ gibt es am 10. April ein großes Jubiläumsfest. Die Marke Molden hat der Weitsicht von Fritz Molden viel zu verdanken, sagen Matthias Opis und Elisabeth Stein, Geschäftsführende der Verlagsgruppe Styria, zu der der Molden Verlag seit dem Jahr 2006 gehört.

Was hat der Verlag seinem Gründer Fritz Molden zu verdanken?

Matthias Opis – Fritz Molden hatte Charisma, einen nie versiegenden Ideenreichtum,
ein riesiges Netzwerk und war ein unternehmerischer Draufgänger. Mitte der 1960er-
Jahre stampfte er mit seinem kongenialen Partner Gert Bacher in kürzester Zeit einen
der erfolgreichsten Publikumsverlage im DACH-Raum aus dem Boden. Eine Mammutleistung.

Elisabeth Stein – Im Rückblick wirkt es fast traumwandlerisch, wie er internationale
Bestseller auf den Markt brachte, etwa die deutschsprachige Ausgabe von Mario Puzos
„Der Pate“ (1969) und Hildegard Knefs Autobiografie „Der geschenkte Gaul“ (1970).

Beide Bücher waren das Ergebnis harter Verhandlungen, professioneller verlegerischer
Arbeit und erreichten riesige Auflagen.


Opis – Fritz Moldens Größe zeigte sich auch im Scheitern: Nach der zeitweiligen Schließung seines Verlages Anfang der 1980er-Jahre veröffentlichte er 1984 das Buch „Der
Konkurs. Aufstieg und Fall eines Verlegers“. Seine persönlichen Reflexionen machen es zu einem Solitär in der deutschsprachigen Verlagsgeschichte.

Mit einem Schwerpunkt auf Biografien knüpft der Verlag noch heute an seine Ursprünge an.

Stein – Wir haben die Marke Molden in den vergangenen Jahren mit Titeln aufgeladen, die vor allem das biografische Erzählen kultivieren.

Roman Sandgrubers Familienepos „Die Rothschilds“ wurde 2019 zum „Wissenschaftsbuch
des Jahres“ gewählt.


Opis – Aktuelle Beispiele für neue Formate des biografischen Schreibens sind unsere
Frauenbiografien, die es mittlerweile in einer Reihe gibt, sowie die kürzlich begonnene Serie
der großen Männer im kleinen Format.

Anlässlich des Jubiläums gibt es auch eine neue Initiative des Verlags …

Opis – In Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse loben wir das „Molden Sachbuch-
Stipendium für biografisches Schreiben“ aus. Es soll insbesondere jüngere Autor:innen in
der Umsetzung ihrer Publikationsprojekte unterstützen. Hier gilt die Erweiterung
des Wortes von Odo Marquard: „Zukunft braucht Herkunft“, nämlich „Herkunft
braucht Zukunft“. Wir sind überzeugt, dass Fritz Molden dieses Stipendium gut fände.

Einreichfrist für das Stipendium: 8.4.2024
Weitere Informationen: styriabooks.at/molden-stipendium

Molden Matthias Opis Elisabeth Stein Fotocredit Harald Eisenberger
(c) Harald Eisenberger
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