Besser hätte der Gastland-Auftritt Österreichs auf der Leipziger Buchmesse 2023 kaum laufen können. Lange Schlangen und übervolle Veranstaltungen sowohl am Messestand, als auch in der „Stadtzentrale“ Schaubühne Lindenfels und dem gesamten Stadtgebiet bezeugten beeindruckend das riesige Interesse an den Büchern und Autor:innen aus der Alpenrepublik. All dies hat sicher mit zu der strahlenden Wiedergeburt der Leipziger Buchmesse nach dreijähriger Pause beigetragen. Für viele Autor:innen wurde Österreich in Leipzig hervorragend präsentiert, auch Verleger:innen sehen in dem Messeauftritt einen großen Erfolg. Aus Sicht der Organisator:innen des Gastland-Auftritts wurden alle Erwartungen übertroffen.
„Der Gastland-Auftritt Österreichs in Leipzig war für mich ein persönliches Herzensprojekt, aber deshalb nicht weniger kulturpolitisches Anliegen. Bücher öffnen Fenster in die Welt, sie sind damit vor allem für junge Menschen einer der ersten und besten Wege, Kunst und Kultur zu erleben – und deshalb ein ganz besonders wichtiger Fokus für die Kulturpolitik. Es war schön, die wunderbar positive Energie zu spüren, die die Zehntausenden Bücherfreundinnen und Bücherfreunde nach drei Jahren Zwangspause mitgebracht haben. Und es war der richtige Zeitpunkt, um Österreichs Literatur – vor allem den Autorinnen und Autoren selbst – diese Bühne zu geben. Schon jetzt hat dieser Bücherfrühling mehr österreichische Neuerscheinungen hervorgebracht als das sonst der Fall ist – und diese haben beim Österreich-Stand und den vielen weiteren Verlagsständen ihre Leserinnen und Leser gefunden. Dieser Auftritt wird noch lange nachhallen.“, so Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS).
„Es war ein Fest nicht nur der Literatur und Kunst, sondern auch der Pflege alter und der Entstehung neuer Kontakte. Wir sind als Gäste nach Leipzig gekommen und gehen als gute Freunde.“, sagt Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels (HVB).
„Die Resonanz auf unseren Auftritt hat unsere unbescheidenen Erwartungen deutlich übertroffen. Es ist nicht nur gelungen, die literarische und intellektuelle Produktion aus Österreich ins Licht zu rücken, sondern auch die gesamte Branche und die Medien mit dem Nachdenken über die Frage, was denn nun das Österreichische in der Literatur sei, zu beschäftigen. Dass dieses Nachdenken wieder keine eindeutige Antwort erbracht hat, macht einen zuversichtlich, dass die Frage alle, jetzt erst recht, noch lange beschäftigen wird. Für Österreichs Verlage jedenfalls wird der enorme Zuspruch eine Ermutigung sein, auch in den nächsten Jahren selbstbewusst an der Verösterreicherung der deutschsprachigen Buchwelt zu arbeiten.“, meint Alexander Potyka, Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbandes.
„Die Österreicher haben mit ihrem Auftritt auf der Leipziger Buchmesse tief beeindruckt. Den Claim ‚meaoiswiamia‘ – mehr als wir – konnten die Besucher in den letzten Tagen wahrhaftig und live erleben. Auf dem Messegelände und in der Stadt haben wir ein großes Fest der österreichischen Literatur, Kultur und auch eines sprühenden Humors erlebt. Dieser Auftritt wird auf dem deutschen Buchmarkt nachhallen.“, so Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse
In insgesamt 265 Veranstaltungen an 79 Locations mit 576 Mitwirkenden wurden im Rahmen des Gastland-Auftritts die Qualität, Kreativität und Selbstironie der österreichischen Literatur und Kultur in all ihren Facetten deutlich. Ohne die Schriftsteller:innen und Verlage wäre die österreichische Literatur nicht das, was sie ist und der Gastland-Auftritt in dieser Qualität nicht möglich gewesen. 200 österreichische Autor:innen und 200 österreichische Verlage waren in Leipzig, über 60 Verlage davon am Gastland-Stand.
„Die Leipziger Buchmesse hat alle Vorstellungen übertroffen! Der größte Glücksmoment war, als zur Eröffnung unseres Gastlandstands kein Plätzchen frei blieb. Der Andrang, die Begeisterung, die übervollen Lesungen, das aufgeschlossene Publikum – einfach beglückend. Die Leute sind gern mit auf Entdeckungsreise gegangen, haben die 400 Quadratmeter ‚erwandert’ wie eine alpine Landschaft und sich auf Debatten eingelassen. Unsere Sprachskulptur ‚meaoiswiamia’ prägte die ganze Stadt. Gastland zu sein ist eine große Verantwortung und ein Ereignis, das nachhallt – wie die gesamte Buchmesse. Deren Team hat in Leipzig wieder gezeigt, dass die Buchmesse ein gesellschaftlich relevanter Ort ist. Respekt!“, sagt Katja Gasser, Künstlerische Leiterin des Gastland-Projektes.
Seit 2020 hatte der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels das Gastland-Projekt umgesetzt, das vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport der Republik Österreich mit 2 Mio. Euro gefördert wurde – eine langfristige Investition in die österreichische Kulturlandschaft, die die Bilanz der Messe unterstreicht. Denn auch nach Ende der Leipziger Buchmesse am Sonntagabend wird Vieles noch lange nachhallen und Einiges bleiben.