Der diesjährige Schweizer Buchpreis geht an Sibylle Berg für den Roman GRM. Brainfuck (Kiepenheuer & Witsch Verlag). In der Begründung der Jury heißt es: „Sibylle Berg ist das Kunststück gelungen, einen Roman zu schreiben, der formal Avantgarde ist und inhaltlich die Lesenden im Innersten packt. Mit sarkastischem Ingrimm begleitet sie vier Londoner Jugendliche aus kaputten Familien durch die Horrorszenarien einer deregulierten Gesellschaft und weiter in die Zukunft, in die Diktatur der künstlichen Intelligenz. Dem entfesselten Kapitalismus setzt die Autorin ihre entfesselte Fantasie entgegen. Eine kompromisslose Gesellschaftskritik in hochexplosiver Sprache, mit Spreng-Sätzen und bösem Witz.“
Sibylle Berg erhält dafür 30.000 Franken (rund 27.500 Euro), die weiteren Nominierten je 3.000 Franken (rund 2.750 Euro). Die Preisverleihung fand im Theater Basel vor rund 500 Gästen statt und wurde von Radio X live übertragen.
GRM. Brainfuck ist einer von fünf Titeln, welche die Jury im September aus 71 eingereichten Romanen und Essays von Schweizer Autorinnen und Autoren nominiert hat.
Die weiteren Nominierten waren: Simone Lappert: Der Sprung (Diogenes Verlag) Tabea Steiner: Balg (Edition Bücherlese) Alain Claude Sulzer: Unhaltbare Zustände (Galiani Verlag) Ivna Zic: Die Nachkommende (Matthes & Seitz Verlag)
Mitglieder der Jury für den Schweizer Buchpreis 2019 waren: Daniel Graf (Kulturredakteur Republik; NEU), Manfred Papst (Kulturredakteur NZZ am Sonntag; Jurysprecher), Christine Richard (freie Kritikerin), Monika Steiner (Buchhändlerin Münstergass Bern, NEU) und Susanne Sturzenegger (Freie Mitarbeiterin Literaturredaktion SRF). Die Expertenjury wird regelmässig personell erneuert.
13.11.2019