Salman Rushdie erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023

Der in Mumbai, Indien geborene Schriftsteller Salman Rushdie wurde vom Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt.

In der Begründung des Stiftungsrats, dessen Vorsitzende Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs ist, heißt es:

„Seit seinem 1981 erschienenen Meisterwerk ‚Mitternachtskinder‘ beeindruckt Salman Rushdie durch seine Deutungen von Migration und globaler Politik. In seinen Romanen und Sachbüchern verbindet er erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit. Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner. Weil der iranische Ajatollah Chomeini 1989 eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, lebt Salman Rushdie in ständiger Gefahr. Dennoch ist er nach wie vor einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache – und zwar nicht nur seiner eigenen, sondern auch der von Menschen, deren Ansichten er nicht teilt. Unter hohen persönlichen Risiken verteidigt er damit eine wesentliche Voraussetzung des friedlichen Miteinanders. Kurz vor Veröffentlichung seines jüngsten Romans ‚Victory City‘ wurde er im August 2022 Opfer eines Mordanschlags. Trotz massiver körperlicher und psychischer Folgen, mit denen er noch immer ringt, schreibt er weiter: einfallsreich und zutiefst menschlich. Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert.“

Salman Rushdie, der am Tag der Verkündung seinen 76. Geburtstag feierte, zu der Entscheidung:

„Ich fühle mich sehr geehrt und bin dankbar für diese wichtige Auszeichnung. Ich kann der Jury nur für ihre Großzügigkeit danken. Ich weiß, wie bedeutsam dieser Preis ist, und ich bin ein wenig eingeschüchtert von der Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger, zu der sich mein Name nun gesellen wird. Ich freue mich wirklich sehr.“

Die Verleihung des Friedenspreises findet am Sonntag, 22. Oktober 2023, in der Frankfurter Paulskirche statt. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

Salman Rushdie (c) Rachel Eliza Griffiths
(c) Rachel Eliza Griffiths
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