Martin Pollack erhält den Johann-Heinrich-Merck-Preis

Der Autor Martin Pollack erhält den auf 20.000 Euro dotierten Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2018.

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© privat

Die von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vergebene Auszeichnung wird zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am 27. Oktober 2018 in Darmstadt verliehen.

Die Begründung der Jury: „Martin Pollack hat seine Arbeit den vergessenen und verdrängten Ereignissen in der mitteleuropäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet. Mit Akribie und Beharrlichkeit rekonstruiert er Geschehnisse, Tatorte und Lebenswege, folgt mündlichen Hinweisen ebenso wie kaum noch sichtbaren Spuren in der Landschaft.
Immer wieder stellt er die Frage nach den Mechanismen des Erinnerns, des Verschweigens oder Fälschens von historischen Tatsachen und ist auf der Suche nach der Wahrheit über begangenes Unrecht. Martin Pollacks Werk ist unverzichtbar.“

Zu Pollacks essayistischen Werken zählen Kontaminierte Landschaften (Residenz Verlag) und Topografie der Erinnerung (Residenz Verlag), ausgezeichnet als eines der schönsten Bücher 2016.

Weitere Veröffentlichungen seines umfassenden Oeuvres sind Anklage Vatermord (Paul Zsolnay Verlag), welcher auch verfilmt wurde, sowie Der Tote im Bunker (Paul Zsolnay Verlag). Für Kaiser von Amerika (Paul Zsolnay Verlag) wurde er 2011 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. 2017 erhielt er überdies den DIALOG-Preis des Deutsch-Polnischen Bundesverbandes und den Aurora Borealis-Übersetzerpreis der Fédération Internationale des Traducteurs, um nur einige seiner zahlreichen Auszeichnungen zu nennen.

Martin Pollack wurde 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, geboren; er studierte Slawistik und osteuropäische Geschichte. Bis 1998 Redakteur des Spiegel in Wien und Warschau. Seit 1998 freier Autor und Übersetzer (u.a. von Ryszard Kapuscinski, Daniel Odija, Wilhelm Dichter und Mariusz Wilk). Martin Pollack lebt in Wien und im Burgenland.

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