Marica Bodrožić mit Irmtraud-Morgner-Literaturpreis 2023 ausgezeichnet

Die Schriftstellerin Marica Bodrožić erhält für ihr literarisches, lyrisches und essayistisches Werk den Irmtraud-Morgner-Preis 2023. Zuletzt erschienen die Werke Die Arbeit der Vögel (Luchterhand, 2022) und Pantherzeit (Otto Müller Verlag, 2021). „Ihre fein gewobenen Texte zeugen von überaus scharfsinnigen, weltaufnehmenden und welteinlassenden Beobachtungen und Wahrnehmungen, die stets mit Augenblicken der Erkenntnis einhergehen und deren ‚verwandelnde‘ Kraft wie ein Funke auf den Leser überspringt. Als Grenzgängerin zwischen Kulturen, Sprachen und Gattungen, zwischen Innerem und Äußerem, Realität und Imagination, Körper, Gefühl und Bewusstsein, Fragen und Antworten eröffnet sie begehbare Passagen und bricht die ‚gusseisernen Begriffe‘ – Schablonen, Klischees, Parolen – auf, um sie ins offene Gespräch zurückzuholen“, heißt es in der Jury-Begründung.

Der Irmtraud-Morgner-Literaturpreis wird alle fünf Jahre vom Chemnitzer Frauenzentrum Lila Villa verliehen. Er ist mit € 2.500,- dotiert – erbracht aus Spenden – und würdigt das Werk von Autorinnen, die sich im Sinne der Schriftstellerin Irmtraud Morgners (1933-1990) mit den Grundbedingungen der menschlichen Existenz und Möglichkeiten ihrer Erweiterung, durchaus auch im Sinne lebbarer Utopien, auseinandersetzen. Die Preisträger:in wird von einer Jury aus drei Literaturwissenschaftlerinnen ausgewählt. Am 22. August 2023 um 18:00 Uhr findet die Preisverleihung in der Chemnitzer Stadtbibliothek statt.

Marica Bodrožić, 1973 im Hinterland von Split in Dalmatien geboren. 1983 siedelte sie nach Hessen über. Sie schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen, Essays, die sich stets im Resonanzraum von Ethik und Ästhetik bewegen und aus einem geistig ausgerichteten Sprachbewusstsein schöpfen. Seit ihrem Debüt „Tito ist tot“ (2002) sind zahlreiche Bücher erschienen, die sich mit Gedächtnis und Erinnerung, Philosophie und Mystik auseinandersetzen. Dafür wurde sie vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem European Prize for Literature (2013), dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2015), dem Walter-Hasenclever-Literaturpreis (2020) und zuletzt mit dem Manès Sperber-Preis für Literatur (2021). Marica Bodrožić lebt mit ihrer Familie in Berlin. Sie ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums.

Im Otto Müller Verlag erschienen: Ein Kolibri kam unverwandelt (Gedichte, 2007), Lichtorgeln (Gedichte, 2008), Quittenstunden (Gedichte, 2011), Das Auge hinter dem Auge (Betrachtungen, 2015) und Pantherzeit (Essay | 3. Aufl., 2021).

(c) Otto Müller Verlag
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