Iris Wolff erhält Eichendorff-Literaturpreis 2021

Iris Wolff erhält für ihr Gesamtwerk den mit 5.000 Euro dotierten Eichendorff-Literaturpreis 2021. Der Preis wird am 26. September in Wangen im Allgäu verliehen.

Iris Wolff wird für ihr bisheriges Werk mit dem Eichendorff-Literaturpreis 2021 ausgezeichnet.

In der Jury-Begründung heißt es: „Schreibend betritt Iris Wolff in ihren Romanen die Erinnerungsorte ihrer siebenbürgischen und banater Heimat, Gebiete im heutigen Rumänien mit einer kulturgeschichtlich und politisch wechselvollen Geschichte. Sie geht behutsam auf einem ‚Netz aus Straßen‘ und ‚feinen Gitterlinien‘, die das Land mit ihren Familien über vier Generationen überziehen. Ihre Figuren werden immer wieder vor die Aufgabe gestellt, sich neu zu beheimaten, ihre Erinnerungswahrheiten mit den politischen Gegebenheiten abzugleichen – dabei bleibt eine gewisse Deutungsoffenheit. In der Natur, in Familienstrukturen, Ideen und Büchern finden sie Halt und Neuorientierung. Iris Wolff beschreibt detailreich ausschmückend Natur und Landschaft, die immer auch seelische Landschaften ihrer Figuren sind, dabei fließen Vergangenheit und Gegenwart wie in einem Langgedicht zu einem breiten Strom zusammen.“

Die Jury setzt sich aus Monika Taubitz (Schriftstellerin), Gisela Stetter (Bibliothekarin), Harald Weigel (ehem. Direktor der Vorarlberger Landesbilbiothek Bregenz), Jürgen Thaler (leitender Literaturarchivar am Franz Michael Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek/Vorarlberger Literaturarchiv) und Stefanie Kemper (Schriftstellerin und Biologin) zusammen.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 26. September 2021, um 11:00 Uhr in der Stadtbücherei im Kornhaus in Wangen im Allgäu als Abschluss der 71. Wangener Gespräche statt.

Der mit € 5.000 dotierte Preis wird seit 1956 jährlich vom Wangener Kreis – Gesellschaft für Literatur und Kunst „Der Osten“ e.V. im Rahmen der Wangener Gespräche verliehen. Er soll an Joseph von Eichendorff erinnern und u. a. die Aufmerksamkeit auf Schriftsteller*innen lenken, die aus Schlesien kommen oder sich intensiv mit schlesischer Kultur beschäftigen.

Iris Wolff, 1977 geboren und im siebenbürgischen Hermannstadt aufgewachsen. 1985 Emigration mit ihrer Familie nach Deutschland und Studium der Germanistik, Religionswissenschaft sowie Grafik und Malerei. Mitarbeiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach sowie Dozentin für Kunstvermittlung (2003-2013). Koordinatorin des Netzwerks Kulturelle Bildung im Kulturamt Freiburg bis 2018. Mitglied im Internationalen Exil-PEN. Lebt als freie Autorin in Freiburg i. Br. Zuletzt u. a. mit dem Thaddäus-Troll-Preis 2019 für ihren Roman „So tun, als ob es regnet“, dem Preis der LiteraTour 2021 (für das Gesamtwerk) und dem Solothurner Literaturpreis 2021 (für das Gesamtwerk) ausgezeichnet.

Im Otto Müller Verlag erschienen: „Halber Stein“ (2012, 3. Aufl.), „Leuchtende Schatten“ (2015, 2. Aufl.) und „So tun, als ob es regnet“ (2017, 6. Aufl.).

26.5.2021

 

(c) Falko Schubring
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