Georg-Büchner-Preis 2019 für Lukas Bärfuss

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis an den Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss.

Lukas Bärfuss wurde am 30. Dezember 1971 in Thun/Schweiz geboren und lebt heute in Zürich. Er ist Dramatiker, Erzähler und Essayist. „In einer distinkten und dennoch rätselhaften Bildersprache, karg, klar und trennscharf, durchdringen sich nervöses politisches Krisenbewusstsein und die Fähigkeit zur Gesellschaftsanalyse am exemplarischen Einzelfall, psychologische Sensibilität und der Wille zur Wahrhaftigkeit. Mit hoher Stilsicherheit und formalem Variationsreichtum erkunden seine Dramen und Romane stets neu und anders existentielle Grundsituationen des modernen Lebens“, so ein Auszug aus der Jurybegründung.

Die literarische Karriere von Lukas Bärfuss begann 1998 als Dramatiker, er zählt heute zu den erfolgreichsten deutschen Theaterautoren. Seine Theaterstücke werden in dutzend Sprachen übersetzt und weltweit aufgeführt. Als Erzähler debütierte Lukas Bärfuss 2002 mit der Novelle Die toten Männer. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Hundert Tage, welches vom Völkermord in Ruanda erzählt, und Koala, in welchem er literarisch den Suizid seines Bruders verarbeitet. Für Koala erhielt er 2014 den Schweizer Buchpreis.

Der Georg-Büchner-Preis ist der höchstdotierte Literaturpreis für deutschsprachige AutorInnen und wird seit 1951 verliehen. Letztes Jahr ging der Georg-Büchner-Preis an Terézia Mora. 2017 wurde er an Jan Wagner verliehen, 2016 an Marcel Beyer. Österreichische GewinnerInnen des Preises waren u.a. Walter Kappacher (2009), Josef Winkler (2008) oder Friederike Mayröcker (2001).

Die Preisverleihung findet am 2. November in Darmstadt statt.

10.7.2019

Lukas Bärfuss (c) Stefano de Marchi
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