Eva Geber und Richard Schuberth erhalten den Theodor Kramer Preis 2021

Der 21. Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil wird 2021 zu gleichen Teilen an Eva Geber und Richard Schuberth verliehen.

Die 1984 gegründete Theodor Kramer Gesellschaft vergibt seit 2001 alljährlich den mit heuer erstmals 10.000 Euro dotierten Theodor Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil. Das Preisgeld wurde im Hinblick auf den 125. Geburtstag Theodor Kramers am 1. Jänner 2022 erhöht.

Jurybegründung:

Eva Geber ist durch Jahrzehnte hindurch als Mitbegründerin der AUF und als Publizistin nicht nur als Verfechterin der Rechte der Frauen aufgetreten, sondern hat sich als Autorin für die Bewahrung und Erneuerung progressiver Traditionen der österreichischen Geistes- und Sozialgeschichte eingesetzt.

Sie hat es verstanden, in all den Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte ihre Selbständigkeit und Souveränität zu wahren und großes Wissen auf vielen Gebieten mit Entschiedenheit des Urteils zu verbinden. Mit Eva Geber ehren wir eine Schriftstellerin und Persönlichkeit, deren Haltung Kramers oft strapazierte Verszeile „In dem, was du verlangst, gib niemals bei“ entspricht.

Richard Schuberth hat demonstriert, dass schärfste Polemik gegen Unrecht und Unterdrückung sehr wohl zu vereinen ist mit stilistischer Raffinesse und Präzision des Ausdrucks. Er hat mit großer Zuverlässigkeit gerade jenen Rassismus in der heutigen EU-Welt anzuprangern verstanden, der gar keines persönlichen Ressentiments bedarf, sondern in einer Struktur besteht, die die einen dem Heer der Reinigungskräfte zuordnet, die anderen im Mittelmeer ertrinken lässt.

In seinem Roman Bus nach Bingöl (Drava Verlag) geht er indes den inneren Widersprüchen menschlicher Persönlichkeiten nach und demonstriert auch seine große, aber nicht bedingungslose Verbundenheit mit dem kurdischen Befreiungskampf.“

Die feierliche Preisverleihung findet am Freitag, den 10. September um 19 Uhr im Pfarrsaal Niederhollabrunn statt.

22.04.2021

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