European Prize for Literature (EUPL): Gewinner und besondere Erwähnungen

Die diesjährige Ausgabe des European Prize for Literature (EUPL) bringt eine Änderung mit sich: Zum ersten Mal zeichnet eine siebenköpfige europäische Jury einen Gesamtsieger aus, der von fünf besonderen Erwähnungen begleitet wird. Der diesjährigen Gewinner ist ივა ფეზუაშვილი (Iva Pezuashvili), ბუნკერი (A garbage chute), Verlag: ინტელექტი (Intelekti), für Georgien.

Die fünf besonderen Erwähnungen (in alphabetischer Reihenfolge nach Ländern):

– Gaea Schoeters, Trofee (Trophäe), Verlag: Uitgeverij Querido, für Belgien
– Slađana Nina Perković, U Jarku (In the ditch), Verlag: Imprimatur, für Bosnien und Herzegowina
– Tadhg Mac Dhonnagáin, Madame Lazare, Verlag: Barzaz, für Irland
– Jacobo Bergareche, Los días perfectos (Perfekte Tage), Verlag: Libros del Asteroide, für Spanien
– Євгенія Кузнєцова (Eugenia Kuznetsova), Спитайте Мієчку (Ask Miyechka), Verlag: Видавництво Старого Лева (Old Lion Publishing House), für die Ukraine

Der Preis der Europäischen Union für Literatur (EUPL) zeichnet aufstrebende Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus der Europäischen Union und darüber hinaus aus. Unter Beteiligung der 41 Länder, die am Programm Creative Europe der Europäischen Union teilnehmen, zeichnet der Preis 41 herausragende neue literarische Talente über einen Zyklus von drei Jahren aus. Der Preis hebt die Kreativität und den vielfältigen Reichtum der zeitgenössischen Literatur in Europa hervor. Im Bereich der Belletristik will der EUPL die Verbreitung der Literatur in Europa fördern und das Interesse an nicht-nationalen literarischen Werken wecken.

Vierzehn Länder nahmen 2022 teil: Österreich, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Griechenland, Irland, Italien, Litauen, Nordmazedonien,  Norwegen, Rumänien, Slowakei, Spanien und die Ukraine. Die 14 nationalen Nominierten wurden am 28. Februar 2022 bekannt gegeben, einer für jedes teilnehmende Land. Die Autor:innen und ihre Romane wurden von nationalen Einrichtungen nominiert, die die Literaturszene ihres Landes kennen und für ihre nationale Literatur im Ausland werben.

Seit 2019 nimmt die Ukraine an der EUPL teil. Vor und während der russischen Invasion in der Ukraine hat das EUPL-Konsortium mit dem ukrainischen Buchinstitut zusammengearbeitet, um einen ukrainischen Nominierten für die diesjährige Ausgabe des Preises aufzunehmen. Beide Organisationen – EIBF und FEP – sind solidarisch mit der Ukraine und insbesondere mit ukrainischen Schriftsteller:innen, Übersetzer:innen, Verleger:innen, Buchhändler:innen und Bibliothekar:innen. Gemeinsam mit der Buchgemeinschaft in der ganzen Welt verurteilt das EUPL-Konsortium die russischen Angriffe und fordert zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine auf.

Mariya Gabriel, die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, und Sabine Verheyen, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments, gratulierten den nominierten Autor:innen in einer aufgezeichneten Botschaft, die während der Enthüllung der Gewinner:innen abgespielt wurde.

„Wie auch immer das Ergebnis ausfällt, ich möchte den 14 Autor:innen zu ihrer Arbeit gratulieren, und ich möchte auch den Übersetzer:innen meine Anerkennung aussprechen, die für die sprachliche Vielfalt in Europa unerlässlich sind. Denn erst wenn ein Werk sein Publikum erreicht, wird es lebendig. Ihre Rolle ist also entscheidend und deshalb wollten wir unsere Unterstützung für die Übersetzung im Rahmen des neuen Programms Creative Europe verstärken. Ich begrüße auch die Buchhändler:innen, die sich für die literarische Vielfalt einsetzen und das Bindeglied zwischen der Branche und dem Publikum sind“, so Mariya Gabriel.

„Für das Europäische Parlament ist es entscheidend, dass der Preis weiterhin alle Sprachen gleichermaßen fördert, denn Mehrsprachigkeit ist von entscheidender Bedeutung. In 41 Ländern, die am EU-Programm „Creative Europe“ teilnehmen, wird der Preis 41 herausragende neue literarische Talente auszeichnen. Dies wird die Kreativität und den vielfältigen Reichtum der europäischen Gegenwartsliteratur ins Rampenlicht rücken und ihre Verbreitung zur Förderung des interkulturellen Dialogs anregen“, so Sabine Verheyen.

Peter Kraus vom Cleff, Präsident der FEP, sagte: „Unsere Mitbürger zu kennen und zu verstehen, Einfühlungsvermögen für unsere Nachbarn zu zeigen ist der Schlüssel zum Frieden. Das ist das europäische Projekt. Dies ist auch das Ziel des EUPL. Ich wünsche den 14 Nominierten das Beste – in diesem Fall so viele Übersetzungen wie möglich. Je mehr diese Bücher in Europa und darüber hinaus verbreitet werden, desto besser für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und unser literarisches Vergnügen.“

27.4.2022

 

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