Der 5. Hohenemser Literaturpreis wurde verliehen

Am 27. Juni 2017 verlieh die Stadt Hohenems dem Kölner Autor Selim Özdogan den „Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige AutorInnen nichtdeutscher Muttersprache“ für seine noch unveröffentlichte Erzählung „Geschichte ohne Papier“.

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Özdogan Lesung (c) Stadt Hohenems

Die frühere Hohenemser Synagoge war auch dieses Jahr wieder Schauplatz der Verleihung des mit 7.000 Euro dotierten Literaturpreises. Die Jury, bestehend aus Anna Mitgutsch, Sudabeh Mohafez und Zafer Senocak, wählte den Text „Geschichte ohne Papier“ von Selim Özdogan aus 162 anonym vorliegenden Einreichungen aus – doppelt so viele wie im Vorjahr! Anna Mitgutsch in ihrer Festrede über den Text, der sich mit Biographiekonstruktion und der Möglichkeit beschäftigt, seine Identität selbst zu bestimmen: „Die Sprache in ihrer oszillierenden Mehrdeutigkeit erzählt die Parabel von der Identität, die man sich erst einmal leisten können muss, der Existenzberechtigung, die nicht durch das bloße Dasein garantiert wird, sondern erst durch den Besitz der richtigen Geschichte. Der Verlust der Identität, sie freiwillig aufzugeben, ist der Preis zu überleben.“ Eine Veröffentlichung der Erzählung ist geplant.

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Salomon-Sulzer-Saal (c) Stadt Hohenems

Der Preis bleibt mit dem Projekt „Citatum“ auch über die Verleihung hinaus bis Ende Juli in Hohenems sichtbar. Der Künstler Günter Bucher gestaltete dafür mit seinen eigenen markanten Schriften großformatige Stoffbahnen, auf denen die ersten Worte der Erzählung Özdogans oder auch der vier früheren Siegertexte zu lesen sind. Die Stoffbahnen sind an der Fassade des Salomon-Sulzer-Saales – in dem die Verleihung stattfand –  und verschiedener Laternenmasten rund um den Platz angebracht.

 

 

 

 

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