Christine Lavant Preis 2024: Ann Cotten

Der mit 15.000€ dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie Christine Lavant  – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen.

2024 wird die Auszeichnung zum 9. Mal vergeben. Die Liste der bisherigen Preisträger und Preisträgerinnen ist Ausdruck des hohen Anspruchs und der Wertschätzung für das Werk der Kärntner Dichterin. Als erster Schriftstellerin wurde 2016 der Preis Kathrin Schmidt zugesprochen; es folgten Bodo Hell, Claus Merz, Angela Krauß, Judith Schalansky, Maja Haderlap, Alois Hotschnig und 2023 Yevgeniy Breyger.

In diesem Jahr hat der neu zusammengesetzte Literarische Beirat – Manfred Müller (Vorsitz), Gudrun Hamböck, Erich Klein, Andreas Unterweger, Alma Vallazza und Karin S. Wozonig – abermals eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen:

Der Christine Lavant Preis 2024 wird der Schriftstellerin Ann Cotten zuerkannt, wie die Internationale Christine Lavant Gesellschaft in einer APA-OTS mitteilte.

Ann Cotten, mit Wurzeln in den USA, pendelt heute zwischen ihren Lebensmittelpunkten in Wien, Berlin und Japan und hat in diesem internationalen Kontext ein ungewöhnliches und immer wieder preisgekröntes Werk geschaffen. Ihr Werk umspannt Genres von lyrischer Dichtung über Prosa bis hin zu essayistischem und wissenschaftlichem Schreiben. Als Übersetzerin zwischen Englisch und Deutsch und neuerdings auch aus dem Japanischen hat sie ebenfalls ein substantielles Werk in die Welt gebracht.

 Die Begründung der Jury:

„Das Werk der 1982 in den USA geborenen, in Österreich aufgewachsenen und jetzt in Berlin und Wien lebenden Autorin Ann Cotten ist von Originalität, Selbstreflexion und konstruktivem Theoriebewusstsein geprägt. Cotten begann ihre literarische Karriere mit Poetry Slams und Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ihr erster Gedichtband „Fremdwörterbuchsonette“ erschien 2007 bei Suhrkamp. Ihr vielfältiges Werk umfasst neben Übersetzungen so Unterschiedliches wie das Versepos „Verbannt!“ von 2016, Erzählungen, gesammelt unter anderem in den Bänden „Der schaudernde Fächer“ (2013) und „Lyophilia“ (2019), Essays und poetologische Texte. 

Wir zeichnen mit dem „Christine Lavant Preis 2024“ eine zweisprachige Lyrikerin, Germanistin und Übersetzerin aus, die die Formentraditionen spielerisch und virtuos für sich nützt und damit vordergründig Selbstverständliches gründlich hinterfragt. Mit der Dichterin Christine Lavant verbindet Ann Cotten der ganz spezifische, unverwechselbare Ton, der eine eigene Welt schafft, nicht hermetisch, doch an jeder Schnittstelle zwischen Literatur und Welt als Eigenes und über die Sprache Angeeignetes erkennbar. Ann Cotten überschreitet Sprach- und Genregrenzen, auch zur bildenden Kunst und zur Philosophie, zumeist leichtfüßig und begnadet für das Schräge. Ihre Gedichte, Erzählungen und Prosaminiaturen sind Einladungen zum kritischen Hinterfragen und zum offenen Mitdenken, gleichzeitig aktuell und überzeitlich.“

Matinee und Preisverleihung 

Die feierliche Preisverleihung findet am Sonntag, den 6. Oktober 2024, um 11 Uhr im RadioKulturhaus in Wien statt und wird von herausragenden Künstlern und Künstlerinnen gestaltet:  die österreichische Theater- und Film-Schauspielerin Verena Altenberger wird Lyrik und gemeinsam mit Martin Kušej aus den erst jüngst veröffentlichten Liebesbriefen von Christine Lavant und Werner Berg lesen. Zwei international ausgezeichnete Jazzmusiker – Tobias Meissl und Robert Unterköfler – werden die Matinee musikalisch umrahmen. ORF Kulturchef Martin Traxl moderiert.

Im Anschluss an die Verleihung des mit 15.000€ dotierten Christine Lavant Preises und der Rede der diesjährigen Preisträgerin, laden die Veranstalter ab 12:30 Uhr zu einem Empfang mit den Künstler:innen im Foyer des RadioKulturhaus. Das Ende der Veranstaltung ist um 13:30 Uhr

Das RadioKulturhaus bietet ein Live-Streaming, ORF III überträgt zeitversetzt die gesamte Verleihung und Matinee. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

(c) Suhrkamp
(c) Suhrkamp
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