Christian Brandstätter ist verstorben

Christian Brandstätter, Verlagsgründer des Christian Brandstätter Verlags, ist in der Nacht auf den 25. Jänner 2024 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren überraschend verstorben, wie sein Verlag mitteilt.

„Mein Vater war ein großer Menschen- und Bücherfreund. Sein feiner Geist, sein Kunstsinn und sein verlegerisches Gespür werden uns fehlen, ebenso wie sein raumgreifendes und unverkennbares Lachen, das nun für immer verklungen ist. Ich bin tieftraurig. Mein Vater wird in unzähligen Büchern, die er zum Teil persönlich herausgegeben hat, weiterleben. Wir werden sein Vermächtnis in Ehren halten und in die Zukunft tragen“, so sein Sohn Nikolaus Brandstätter laut der Verlagsaussendung.

Christian Brandstätter wurde am 21. September 1943 im oberösterreichischen Lambach geboren, studierte Jus an der Universität Wien und arbeitete nach dem Studium ab 1968 als Privatsekretär Fritz Moldens und in leitender Position beim Molden Verlag, wo er das Bildbandprogramm gründete. Nach der Insolvenz des Verlags machte sich Christian Brandstätter selbstständig und gründete 1982 den Christian Brandstätter Verlag, „um das illustrierte Buch zu revolutionieren“. Mit seiner kleinen, aber feinen Bücherwerkstatt in Wien erregte Brandstätter schnell internationales Aufsehen.

Im Herbst 1987 begründete Christian Brandstätter die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Privatverlage mit – ein Zusammenschluss privater österreichischer Verlage zur gemeinsamen Interessensvertretung sowie zur verlagsübergreifenden Kooperation, die heute über 20 Verlage unterschiedlichster Programmstruktur vereint.

Durch die Pionierarbeit von Christian Brandstätter erlebte sein Verlag seine erste Blüte. Thematisch setzte er erfolgreich auf die Wiederentdeckung von Wien um 1900, als die Stadt Kristallisationspunkt der Moderne war.

Auch die Fotografie wurde Gegenstand Brandstätters Publikationen und der Verlag damit die publizistische Heimat für anerkannte Starfotograf:innen. Zusätzlich entdeckte Christian Brandstätter das große Potenzial von Kochbüchern und veröffentlichte kulinarische Werke namhafter Köche.

2011 übergab Christian Brandstätter den Verlag an seinen Sohn Nikolaus Brandstätter, im Herbst 2022 feierte der Verlag seinen 40. Geburtstag.

Nachdem Christian Brandstätter sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hatte, widmete er sich der weiteren Aufarbeitung seiner umfangreichen historischen Fotografiesammlungen und fungierte als Herausgeber von Werken wie „Wien 1900“ oder „Das Wiener Kaffeehaus“.

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(c) Brandstätter Verlag, Julia Dragosits
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