Autor Ludwig Fels ist tot

Am 11. Jänner ist der deutsche Schriftsteller Ludwig Fels nach schwerer Krankheit verstorben. Er lebte seit 37 Jahren in Wien. Zuletzt stand sein Roman Mondbeben (Jung und Jung) auf der Longlist für den Österreichischen Buchpreis.

Ludwig Fels wurde 1946 in Bayern geboren. Er stammt aus einer kleinbürgerlichen Familie. Nach einer abgebrochenen Malerlehre war er ab 1964 in verschiedenen Hilfs- und Gelegenheitsjobs tätig, seit 1973 freier Schriftsteller. Seit 1981 Mitglied des P.E.N.- Zentrums Deutschland. Im Jahr 1983 verlegte er seinen Wohnsitz nach Wien. Neben Romanen und Lyrik verfasste er auch Theaterstücke und Hörspiele.

Stadträtin Veronica Kaup-Hasler zum Tod des Autors: „Ludwig Fels war ein Arbeiterdichter, der in seinem literarischen Schaffen erheblich aus seiner Herkunft schöpfte. Von seinem Milieu hat er sich nie distanziert, ganz im Gegenteil sind seine biographischen Erfahrungen das Fundament seines gewichtigen Werks. Er war ein Universalist, der alle Facetten des Schreibens beherrschte. Seine Texte entfalteten einen Sog und eine Wirkmächtigkeit, der man sich ebenso wenig entziehen konnte, wie der Brisanz und Notwendigkeit seiner Themen. Seine gesellschaftspolitischen Anliegen wie Armut, Flucht und Ausbeutung hat er in einer poetischen Sprache verpackt und damit ein realistisches Bild gezeichnet.“

Sein Schaffen wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem  mit dem Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1974 und 1981), dem Literaturpreis Kranich mit dem Stein (1992), dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2004), dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis (2011) sowie dem Johann-Alexander-Döderlein-Kulturpreis (2015).

 

12.1.2020

(c) Aleksandra Pawloff
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