© Christine Nöstlinger | Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik

Christine-Nöstlinger-Preis 2023

2023 Lilly Axster

Lilly Axster studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und Genderforschung in München und Wien. Zwischen 1989 und 1996 war sie als Regieassistentin, Regisseurin und Hausautorin am Theater der Jugend in Wien tätig war. Von 1991 bis 2010 leitete sie gemeinsam mit Corinne Eckenstein das Theater FOXFIRE in Wien. Axster inszenierte auch an anderen deutschsprachigen Bühnen. 2019 erhielt sie für das Buch „Ein bisschen wie Du / A little like you“ (Verlag Zaglossus/edition assemblage) den Wiener Kinderbuchpreis, den Staatspreis für eines der schönsten Bücher Österreichs in der Kategorie Kinderbuch sowie den Österreichischen Kinderbuchpreis. Das Buch ist gemeinsam mit Christine Aebi (lllustration) und in Zusammenarbeit mit Henrie Dennis und Jaray Fofana entstanden. Die Typografie stammt von Frederik Marroquin. Für das Buch „Die Stadt war nie wach“ (Verlag Zaglossus) erhielt Lilly Axster 2018 einen Würdigungspreis der Stadt Wien für Jugendliteratur sowie den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. 2018 erhielt sie außerdem den Outstanding Artist Award für Kinder- und Jugendliteratur. Seit 1996 ist Lilly Axster Mitarbeiterin bei SELBSTLAUT, Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Wien.

Die Jury 2022

Die Entscheidung über die Auszeichnung fällt eine unabhängige Fachjury. Diese besteht aus drei Mitgliedern, die von den Trägern des Preises nominiert werden.

2022 bestand die Jury aus:
  • Karin Haller (Geschäftsführung Institut für Jugendliteratur),
  • Paulus Hochgatterer (Autor & Psychiater, Universitätsklinikum Tulln) und
  • Anne-Catherine Simon (Redaktion Feuilleton „Die Presse“)

„Als Theater-, Kinder- und Jugendbuchautorin bricht Lilly Axster in ihrem Werk konsequent Strukturen auf, die sie als verkrustet und menschenfeindlich empfindet. Das kann in der Sexualität sein, aber auch in Beziehungen, Institutionen und in der Sprache. In ihrem Roman “Atalanta Läufer_in” etwa erzählt sie angelehnt an eine mythische Figur von Ata, die sich von Kind an in keinen Geschlechtskategorien wiederfindet, schließlich als Mann zum schnellsten Läufer der Welt wird  und bei der Ehrenrunde als “Frau” entlarvt wird. In “DAS machen” zeigt sie Kindern, wie vielfältig und fließend Sexualität sein kann, ohne sie auf die klare Pole weiblich und männlich festzulegen. Die Illustrationen stammen dabei von Christine Aebi. In “Die Stadt war nie wach” erzählt Lilly Axster von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt durch einen Lehrer, wie schwierig der Kampf dagegen ist und wie fünf Jugendliche ihm dennoch schließlich das Handwerk legen. Axster thematisiert verunsichernde kindliche Erfahrungen wie den Umzug in ein fremdes Land oder Fragen von Identität und Zugehörigkeit, schildert Selbstfindung und rettende Beziehungen zwischen Alten und Jungen. Sie gibt jungen Menschen Mut und sie zeigt ihnen Vorbilder dafür, wie in “Der Pullover trägt mich nicht mehr” über Yeter Güneş, die in den 1980-er Jahren als Jugendliche gegen die türkische Militärdiktatur kämpfte. Für all das findet sie ihren je eigenen Stil, stellt ihre sprachliche Kreativität immer aufs Neue in den Dienst kompromisslosen Engagements.“

Die Jury des Christine-Nöstlinger-Preises 2023

Lilly Axster. Foto © Louis Hofbauer
Lilly Axster. Foto © Louis Hofbauer
„DAS machen?“

Text: Lilly Axster
Illustration: Christine Aebi
de’A Verlag, 2012

„Ein bisschen wie du/A little like you“

Lilly Axster (Text) Christine Aebi (Illustration) in Zusammenarbeit mit Henrie Dennis und Jaray Fofana. Typografie: Frederik Marroquin
Zaglossus/edition assemblage, 2018

„Die Stadt war nie frei“

Text: Lilly Axster
Zaglossus, 2017