14. Europäische Literaturtage in Krems

„Komik und Krise“ lautet das Leitthema, unter das der österreichische Schriftsteller und Kurator Walter Grond die 14. Europäischen Literaturtagen in Krems stellt. Ein dichtes viertägiges Programm lädt dabei von Donnerstag, 17., bis Sonntag, 20. November, zu Gesprächen, Diskussionen, Lesungen und Begegnungen mit namhaften europäischen Autoren und Autorinnen sowie Konzerten, Führungen und vielem mehr im Klangraum Krems Minoritenkirche, aber auch in der Gozzoburg und im Gasthof Walzer. Einen Höhepunkt stellt dabei die Verleihung des diesjährigen Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln am 20. November an Miljenko Jergović dar.

Zur Eröffnung am Donnerstag, 17. November, spricht Katja Gasser ab 19.30 Uhr mit Natalka Sniadanko über die widerständige ukrainische Zivilgesellschaft und die Notwendigkeit von Humor angesichts der Katastrophe. Im Anschluss diskutiert die slowenische Philosophin und Sozialtheoretikerin Alenka Zupančič mit Rosie Goldsmith über den „Geist der Komödie“ und den subversiven Charakter von Komik.

Am Freitag, 18., und Samstag, 19. November, werden tagsüber bei freiem Eintritt Themen unserer Zeit“ verhandelt: Unter dem Titel „Wie ein böser Traum“ mit Yara Nakahanda Monteiro (Lissabon) und Ivana Sajko (Berlin), „Über satirische Prophezeiungen und die Erfindung der Wirklichkeit“ mit Paavo Matsin (Tartu) und Baret Magarian (Florenz), „Über den schwarzen Humor und die Überwindung der Schwerkraft“ mit Konrad Bogusław Bach (Guben/Gubin) und Dana von Suffrin (München) sowie zum Thema „Komisches und Spielanordnungen“ mit Theresia Enzensberger (Berlin), Ivana Gibová (Bratislava), Barbi Marković (Wien) und Pascale Osterwalder (Wien). Die Abende gehören an diesen Tagen der Reihe „Worte und Töne“, die Autoren-Gespräche mit Lesungen heimischer Schauspieler und vom Festival „Glatt & Verkehrt“ kuratierten Konzerten kombiniert.

Am Freitag, 18. November, ist zudem Mircea Cărtărescu aus Bukarest zu Gast, der sich ab 19.30 Uhr in seinem kürzlich auf Deutsch erschienenen Band „Melancolia“ über die Kindheit und das Heranwachsen den großen Themen Einsamkeit, Trennung und Liebe widmet; den Text liest Dorothee Hartinger. Franziska Hatz, Richie Winkler und Sasa Shevshenko spielen dazu auf Akkordeon und Saxophon und spannen dabei einen weiten musikalischen Bogen zwischen Klezmer, Weltmusik und Jazz von Moskau über Wien nach Graz.
Am Samstag, 19. November, begrüßen die Literaturtage überdies ab 20 Uhr Hervé Le Tellier aus Paris. Aus dessen Bestseller „Die Anomalie“, einer Mischung aus Thriller und Komödie, liest wiederum Dorothee Hartinger, während die musikalische Begleitung durch Diknu Schneeberger und Alexander Sieber diesmal in der Tradition des Gypsy-Jazz steht.

Zum Abschluss der Europäischen Literaturtage wird am Sonntag, 20. November, ab 11 Uhr in einer literarisch-musikalischen Matinee der diesjährige Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln an Miljenko Jergović überreicht.
Ausgesuchte Vorträge, Lesungen und Diskussionen können über einen interaktiven Livestream miterlebt werden. Nähere Informationen, das detaillierte Programm und Karten unter 02732/908033, e-mail tickets@noe-festival.at und www.literaturhauseuropa.eu.

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