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Verleihung des Christine-Nöstlinger-Preises an Verena Hochleitner

Die Autorin und Illustratorin Verena Hochleitner wurde mit dem Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur 2025 ausgezeichnet. Die Verleihung fand am Mittwoch, den 7. Mai, in der Bibliothek im Palais Fürstenberg in Wien statt. Der Preis wurde vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels in Kooperation mit der Stadt Wien Kultur und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik ins Leben gerufen und ist mit 10.000 Euro dotiert. 2025 wurde er zum fünften Mal vergeben.

Verliehen wurde der Preis durch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und den Vorsitzenden des Österreichischen Verlegerverbandes, Alexander Potyka. Die Laudatio hielt Jurymitglied Andrea Zsutty, Direktorin des ZOOM Kindermuseums. Anwesend bei der Preisverleihung waren auch die Töchter von Christine Nöstlinger, Christiana Nöstlinger und Barbara Waldschütz.

Der Christine-Nöstlinger-Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Damit sollen auch die humanistischen Prinzipien und Anliegen lebendig gehalten werden, die die Autorin in ihrer Literatur vertreten hat.

Über die Auszeichnung entscheidet eine unabhängige Fachjury, bestehend aus drei Mitgliedern, die von der Stadt Wien Kultur, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik nominiert werden. 2025 setzte sich die Jury aus Stefanie Schlögl (Geschäftsführerin des Instituts für Jugendliteratur), Linda Wolfsgruber (Illustratorin und Preisträgerin des Christine-Nöstlinger-Preises 2022) und Andrea Zsutty (Direktorin des ZOOM Kindermuseums) zusammen.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler freute sich über die „besondere Dramaturgie“ ihres Tages: „Am Vormittag durfte ich das Kinderliteraturfestival im Odeon eröffnen, das nun eine Woche lang die Fantasie junger Menschen beflügelt, – und nun diese Preisverleihung in Gedenken an eine Autorin, die wie keine andere für die Kraft der Sprache und den Respekt vor kindlichem Denken steht. Und während wir feiern, entsteht in Floridsdorf das neue Zentrum für Kinderkultur – ein Ort, der zeigt, dass wir als Stadt Wien Verantwortung übernehmen: für kulturelle Teilhabe und für die demokratische Zukunft unserer Kinder. Denn wer Kinder ernst nimmt, muss ihnen auch Räume geben – buchstäblich und im übertragenen Sinn.“

Kaup-Hasler erinnerte in ihrer Rede an die Namensgeberin des Preises, die „mit sprachlicher Präzision und großem Herzen gezeigt hat, wie Sprache Widerstand leisten und Mut machen kann, dass Literatur ein Mittel zu Erkenntnis und Zuwendung ist. Sie hat Kindern Welten eröffnet – auf Augenhöhe, mit Vertrauen in ihre Urteilskraft und ihren Blick auf die Welt.“ Abschließend gratulierte die Stadträtin der diesjährigen Preisträgerin Verena Hochleitner sehr herzlich.

Die Laudatio, die Andrea Zsutty im Namen der gesamten Jury verlas, würdigte „Grafikdesignerin, Illustratorin, Autorin, Filmemacherin, Bloggerin, Live Performerin, Mentorin und Ausstellungsmacherin“ Verena Hochleitner als „ein außergewöhnliches Multitalent“, als „eine der vielfältigsten Vertreter:innen der aktuellen österreichischen Kinder- und Jugendliteratur.“ Weiter hieß es: „Verena Hochleitner überrascht dabei mit einer humorvollen Leichtigkeit, die sich als roter Faden“ durch ihr Schaffen zieht. Die Autorin „begegnet gesellschaftlich relevanten Themen mit ihrem unaufgeregten Blick auf die Welt, der weder pädagogisierend noch mahnend ist. Sie setzt mit ihren Bildern und später auch mit ihren Texten selbstverständlich eine Welt in Szene, in der Solidarität, Diversität und Empathie gelebt werden, ohne dass sie einer Erklärung oder Kommentierung bedürfen.“

„Es ist diese Haltung zu Diversität und Gleichberechtigung als gesellschaftliche Ressourcen, sowie die Konsequenz ihrer künstlerischen Umsetzung, die es uns als Jury einfach gemacht hat, Verena Hochleitner als Trägerin des diesjährigen Christine Nöstlinger Preises auszuwählen“, so die Worte der Jury.

Der Vorsitzende des Österreichischen Verlegerverbandes, Alexander Potyka, würdigte Preisträgerin Verena Hochleitner als jemanden „mit der glücklichen Doppelbegabung, sowohl als Illustratorin als auch Autorin Außergewöhnliches zustande zu bringen. Ihre immer innovativen Illustrationen und Texte, die Kinder ernst nehmen, sind von Haltung getragen und doch nie belehrend. Ganz im Sinne Christine Nöstlingers blickt sie mit Respekt und feinem Humor auf ihre Figuren, erzählt auf Augenhöhe der Kinder und begegnet ihrer Lebenswelt ehrlich und unverklärt – ohne sie je zu beschönigen.“

In ihren Dankesworten hob Verena Hochleitner die Bedeutung von Christine Nöstlinger für ihre eigene Biografie und für ganze nachfolgende Generationen hervor und erinnerte daran, dass Christine Nöstlinger selbst kein solches Vorbild hatte und mit ihrem Werk einen Paradigmenwechsel einläutete.

Verena Hochleitner wurde 1969 in Wien geboren und ist Autorin, Illustratorin und Buchgestalterin. Sie ist in Oberösterreich aufgewachsen und hat in Wien an der Universität für angewandte Kunst Grafik-Design studiert. Seit vielen Jahren widmet sie sich eigenen Buchprojekten, in denen sie sich immer wieder neu erfindet. Sie engagiert sich im Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl zum Thema Kinderbuch und ist als Mentorin tätig. „Die drei Räuberinnen“ (2019), ihr Debüt als Autorin, wurde für den Korbinian (Paul Maar-Preis) nominiert. Ihre Bilder wurden prämiert und auf internationalen Ausstellungen gezeigt. Seit 2009 konzentriert sie sich auf das Illustrieren und Schreiben von Büchern. 2013 wurde sie mit dem Outstanding Artist Award für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet.

2024 wurde der Preis an den Autor Heinz Janisch verliehen.

Hier finden Sie eine Fotogalerie zur Verleihung.

Weitere Informationen zum Preis sowie die Jurybegründung finden Sie hier.

christine noestlinger preis 2025
(c) Christopher Mavrič
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