Verleger Klaus Wagenbach gestorben

Der Verleger Klaus Wagenbach ist tot. Er starb am 17. Dezember in Berlin im Alter von 91 Jahren, wie sein Verlag am 20. Dezember mitteilte. 2006 hatte Wagenbach den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln erhalten.

Er sei gestorben „begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern“, verlautbarte sein Verlag. „Seinem Lebensmotto entsprechend werden wir seinen Verlag weiterführen: „Gewonnen kann durch Trübseligkeit nie etwas werden“.“ Er war „Kriegskind, älteste Witwe Kafkas, Anarchist und Cavaliere, Radfahrer, Berliner und Italien-Appassionato, Buchhersteller, Lektor, Autorenentdecker, Verlagsgründer, unabhängiger politischer Kopf, wilder Leser und begeisterter Geschichtenerzähler, Kunst-Liebhaber, Freund und Fürsorgender, Rotweintrinker.“

Der in Berlin geborene Wagenbach begann 1949 eine Lehre beim damals noch vereinten Verlag Suhrkamp/Fischer. Der Schriftsteller Frank Kafka wurde zur großen Leidenschaft, Wagenbach promovierte über den Autor. 1964 gründete er seinen eigenen Verlag in West-Berlin. Er verlegte die Autoren Günter Grass, Hans Werner Richter oder Ingeborg Bachmann.

20.12.2021

 

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