„Unsere Fremden“ ist Ö1 Buch des Monats Jänner

„Unsere Fremden“ von Lydia Davis (Literaturverlag Droschl), übersetzt von Jan Wilm ist das Ö1 Buch des Monats Jänner.

„Mit Gattungsbeschreibungen kommt man bei der US-amerikanischen Autorin Lydia Davis nicht weiter. Am Cover steht zwar ‚Stories‘, doch es handelt sich auf keinen Fall um klassische Short Stories. Manchmal sind es so Kürzestgeschichten, oft aber auch gar keine Geschichten mehr, eher Situationen oder Bilder. Diese Literatur zeigt sich hochgradig informiert über die Methoden der Avantgarde und agiert etwa mit Listen, mit Montage, Reduktion oder Spiel. Die meisten Texte sind in Ich-Form verfasst, aber auch hier gibt es keine Einheitlichkeit, keine durchgehende Erzählposition. Die schreibende Instanz kann mitunter auf ironische Distanz gehen und von der ‚Müden Version‘ eines Textes oder von der ‚ersten Fassung dieser Geschichte‘ sprechen.

Bei aller Lakonie und Offenheit gibt es dennoch so etwas wie ein durchgängiges Thema der Stories: Nachbarschaft. Nachbarschaft wird hier in vielen möglichen Varianten gedacht. Die Nachbarn sind die titelgebenden Fremden. Da gibt es Einblicke in die Sorgen und Bedürfnisse einer kleinbürgerlichen Umgebung am Land. Nachbarschaft inkludiert aber auch Familie oder die Lebensgemeinschaft, ohne die Skurrilitäten, die Missverständnisse und den Alltag der Ehe auszusparen,“ lautet die Jurybegründung.

Alle Infos zum aktuellen Ö1 Buch des Monats, und zu allen vorhergehenden Titeln, finden Sie unter oe1.orf.at/buchdesmonats.

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oe1buchdesmonats 01 2025 c Ursula Hummel Berger
(c) Ursula Hummel Berger
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