Shortlist-Debüt „Blutbrot“ auf der Bühne

Das Theaterstück „Blutbrot“ der Südtiroler Dramatikerin Miriam Unterthiner steht aktuell auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis Debüt. Unterthiner erzählt darin von den Schatten der Nachkriegszeit in Südtirol, als Einheimische NS-Verbrechern wie Adolf Eichmann und Josef Mengele zur Flucht über den Brenner verhalfen. Nun ist das Stück auf zwei Bühnen zu sehen – in Wien und Aachen.

„Blutbrot“ von Miriam Unterthiner

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs leisteten Südtiroler:innen Fluchthilfe für Verbrecher des Nationalsozialismus wie Adolf Eichmann und Josef Mengele, indem sie ihnen die Überquerung des Brennerpasses nach Italien ermöglichten. Das Stück thematisiert die tief verwurzelten Mechanismen des kollektiven Schweigens und stellt die Fragen, wie sich historische Verstrickungen in das kulturelle Gedächtnis einschreiben und welche Rolle das Erinnern in der Gegenwart spielt.

Theater am Werk, Wien

In Wien wurde „Blutbrot“ vom Regisseur Tomas Schweigen im Theater am Werk im Kabelwerk in Szene gesetzt. Die Premiere fand am 10. Oktober 2025 statt, weitere Vorstellungen folgen vom 17. bis 20. Dezember.

Den Spielplan finden Sie hier.

Theater Aachen

Auch das Theater Aachen hat „Blutbrot“ in sein Programm aufgenommen. In der Inszenierung von Jakob Weiss wird die Mehrschichtigkeit des Textes mit einem kraftvollen Spiel aus Sprache, Musik und Farbe erlebbar gemacht. Die Premiere fand am 26. September 2025 statt, weitere Vorstellungen sind noch bis Februar 2026 geplant.

Den Spielplan finden Sie hier.

Miriam Unterthiner

Miriam Unterthiner wurde 1994 in Italien geboren, lebt in Wien und schreibt Drama und Prosa. Nach einem Studium der Philosophie, Germanistik und Deutschen Philologie sowie der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien schreibt sie für unterschiedliche Zielgruppen: Stücke von ihr wurden für den Wettbewerb des Heidelberger Stückemarkts nominiert; sie gewann das Hans-Gratzer-Stipendium 2025 des Schauspielhauses Wien für ihr Stück „Mundtot“ und wurde für ihr Jugendstück „Oma fliegt zum Mars“ im Programm „Nah dran!“ mit einem Stipendium gefördert.

Mit „Blutbrot“ gewann Miriam Unterthiner den Kleist-Förderpreis für neue Dramatik des Jahres 2025. 2024 wurde ihr für das Stück außerdem der Literaturpreis der Universität Innsbruck verliehen. Aktuell ist das Werk für den Österreichischen Debütpreis 2025 nominiert.

Wen den österreichischen Debütpreis erhält, wird am 10. November verkündet.

Weitere Informationen zu den nominierten Werken finden Sie hier.

Blutbrot 2 Foto Thilo Beu
"Blutbrot" im Theater Aachen (c) Thilo Beu
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Österreichischer Buchpreis Debüt 25 Shortlist