Das Thema 2024 „Zerschnittene Welt. Stadt & Land“ bewegt die Literaturszene ebenso wie die Soziologie und Stadtplanung. Getreu diesem Motto wird Krems vom 7. bis 10. November 2024 ein Begegnungsort mit Europäischer Gegenwartsliteratur, an welchem unterschiedliche Lebensrealitäten in der Stadt wie auf dem Land verhandelt werden.
Seit mehr als fünfzehn Jahren versammeln die Europäischen Literaturtage unter der künstlerischen Leitung des Autors und profunden Kenners der europäischen Gegenwartsliteratur Walter Grond internationale Schriftsteller:innen, Philosoph:innen, Soziolog:innen sowie Literaturinteressierte in Krems an der Donau, um deren Werke vorzustellen, über aktuelle Themen zu diskutieren und Debatten anzuregen.
Geht es bei den Konflikten zwischen Ballungsräumen und abgeschiedenen Gegenden, Smart Cities und Dorfgemeinschaften sowie Einheimischen und Zugezogenen vorrangig um die Folgen des Übergangs der Industrie- zur Wissensgesellschaft? Auf Einladung der Europäischen Literaturtage diskutieren auch in diesem Jahr internationale Schriftsteller:innen und Philosoph:innen nähern sich u.a. Christoph Peters, Lisz Hirn, Osamu Okamura, Rowan Moore, Joanna Bator, Nikolaj Schultz, Laurent Mauvignier, Sarah Langford, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Anne Weber, Lorena Simmel, Alina Herbing und Patrícia Melo dem Thema an. Außerdem findet vor Ort die Verleihung des diesjährigen Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln an David Grossman statt.
Seit 2017 bildet die literarisch-musikalische Matinee zu Ehren der jeweiligen Preisträger:innen des Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln einen krönenden Abschluss der Europäischen Literaturtage. Mit David Grossman wurde nun der Preisträger 2024 bekanntgegeben. Walter Grond zeigt sich tief davon berührt, dass der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist David Grossman in diesem Jahr mit dem Toleranzpreis ausgezeichnet wird. Er versteht diese Auszeichnung als ein unverzichtbares Plädoyer für Frieden und Aussöhnung, für die Grossman unermüdlich eintritt.
Dies passe auch zum diesjährigen Leitmotiv der Europäischen Literaturtage „Zerschnittene Welt“, so Grond. „Ein oft genannter Konflikt unserer Gegenwart ist die Kluft zwischen Stadt und Land. Dieser Konflikt ist mit Bildern von dynamischen, toleranten in der Stadt lebenden Kosmopolit:innen und zumeist alten, zurückbleibenden Landbewohner:innen verbunden. Was sind die Hintergründe solcher Konfliktlinien? Geht es etwa um die Gewinner:innen und Verlierer:innen der digitalen Wissensökonomie, hiermit um die Folgen des Übergangs der Industrie- zur Wissensgesellschaft? Vor diesem Hintergrund stellen die Europäischen Literaturtage 2024 Bücher der Gegenwartsliteratur vor, in denen Stadt und Land, Fortschritt, Rückschritt, Konflikt wie Suche nach neuen Lebensformen eine zentrale Rolle spielen.“
Das vollständige Programm sowie Informationen zu Tickets finden sich ab sofort online unter https://www.europaeischeliteraturtage.at/de/programm.