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Pressetalk bei Thalia zum Thema Diversität

Anlässlich des Pride Month lud Thalia am Dienstagvormittag zu einem Pressetalk in die Buchhandlung Mariahilfer Straße. Unter dem Titel „Diversität im Buchhandel – zwischen Haltung und Wirklichkeit“ diskutierten Bestsellerautor Thomas Brezina, Leykam-Programmleiterin Tanja Raich, Thalia Geschäftsführerin Andrea Heumann sowie Bereichsleiter Martin Sarrazin über Sichtbarkeit, Verantwortung und reale Herausforderungen im Umgang mit Vielfalt im Buchmarkt.

Tanja Raich, Programmleiterin des Leykam Verlags, sprach über die editorische Verantwortung, Diversität nicht nur punktuell, sondern strukturell mitzudenken: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, keine Klischees zu reproduzieren, sondern neue Perspektiven zu ermöglichen. Das beginnt schon bei der Auswahl von Illustrationen, geht über gendersensible und inklusive Sprache bis hin zu Themenwahl und Programmentscheidungen.“ Ein Beispiel sei das Kinderbuch „Gute Nachrichten aus aller Welt“, das positive Geschichten aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan erzählt – verfasst und illustriert von einem diversen Team. Vor allem im Kinderbuch sei es besonders wichtig, verschiedene Lebensrealitäten zu zeigen, die Identifikation ermöglichen und Mut machen.

Martin Sarrazin, Bereichsleiter bei Thalia, brachte die Perspektive der Filialteams ein: „Vielfalt ist für uns kein Projekt, sondern gelebte Praxis – vom queeren Mitarbeitenden bis zur Kundin mit Kopftuch. Aber ja, es braucht Mut, klare Haltung und Teamzusammenhalt – besonders wenn Anfeindungen kommen.“

Thomas Brezina präsentierte im Rahmen des Pressetalks seinen neuen Roman „Liebe ist niemals normal“ – mit einem queeren Protagonisten. Er betonte, dass ihn viele Nachrichten junger Menschen zur Veröffentlichung ermutigt hätten: „Ich wollte dieses Buch schon sehr lange schreiben. In den letzten ein bis eineinhalb Jahren habe ich auf Social Media besonders viele Zuschriften erhalten, wo ich auch viel über mich und meinen Mann erzähle. Vor allem junge Menschen haben mir geschrieben, dass die homophobe Stimmung schlimmer wird, dass die Angriffe zunehmen – auch in Form verbaler Entgleisungen – und dass viele große Schwierigkeiten in ihren Familien erleben.“

In der Abschlussrunde wurde deutlich: Der Diskurs um Vielfalt im Buchhandel ist nicht abgeschlossen – er beginnt erst. Die Herausforderungen sind vielfältig: vom Genderstern über diskriminierende Bewertungen bis hin zum Umgang mit politischem Gegenwind.

2025 06 Pressetalk Thalia Lesezeichen Vielfalt AMutschler 2
(c) Thalia
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