Die Grazer Autorin Nava Ebrahimi wird für ihren Roman „Und Federn überall“, erschienen bei Luchterhand, mit dem Péter-Horváth-Literaturpreis des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart ausgezeichnet. Das Buch stand auch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2025.
„Und Federn überall“ von Nava Ebrahimi
In dem bei Luchterhand erschienen Roman kreuzen sich die Lebenswege von sechs Menschen in einer Kleinstadt im Emsland, deren Schicksale eng mit einem Geflügelschlachtbetrieb – dem größten der Republik – verbunden sind, in dem die Automatisierung immer weiter voranschreitet.
„Rund um den Stoffwechselkreislauf des weltweiten Verzehrs von weißem Fleisch werden bei Möllring die verschiedensten Arbeits- und Abhängigkeitsverhältnisse sichtbar: wirtschaftliche, politische, historische, gesellschaftliche, emotionale. Und wie die literarische Fliehkraft aus der Todeszone eines niedersächsischen Geflügelkonzerns ein vitales Panorama zeitgenössischen Lebens befreit, ist ein schöner Gegenentwurf zu kapitalistischen Optimierungsprozessen,“ so Stefan Kister in seiner Jurybegründung.
Die 1978 in Teheran geborene Autorin lebt in Graz. Für ihr Debüt „Sechzehn Wörter“ erhielt sie 2017 den Österreichischen Buchpreis Debüt und den Morgenstern-Preis, 2021 gewann sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seit 2025 schreibt sie eine Kolumne für die Süddeutsche Zeitung.
Der Péter-Horváth-Literaturpreis
Der mit 5000 Euro dotierte Péter-Horváth-Literaturpreis, begründet von dem Unternehmer und Mäzen Péter Horváth (1937–2022) und heute vergeben von der Péter-Horváth-Stiftung, zeichnet Autorinnen und Autoren aus, die sich mit Themen des Wirtschafts- und Arbeitslebens befassen. Die Jury bilden Stefanie Stegmann, Leiterin des Literaturhauses Stuttgart, Stefan Kister, Literaturkritiker der Stuttgarter Zeitung, und Jan Snela, Autor und Leiter des Literaturlabors am Literaturhaus Stuttgart.
Die Preisverleihung mit einer Laudatio von Lena Gorelik findet am 18. November um 19:30 Uhr im Literaturhaus Stuttgart statt.
