Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung 2020: Iva Ivanova und Erna Pfeiffer

Die Preisträgerinnen des Österreichischen Staatspreises für literarische Übersetzung 2020 stehen fest: Ausgezeichnet werden die Germanistin Iva Ivanova und die Romanistin Erna Pfeiffer. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gratuliert den beiden Preisträgerinnen.


„Selbst Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, sind auf Übersetzerinnen und Übersetzer angewiesen. Auch wer fremdsprachige Literatur kennenlernen möchte, kann auf sie nicht verzichten“, betont Staatssekretärin Andrea Mayer. „Ohne Übersetzerinnen und Übersetzer wäre ein weltweiter Wissens-, Kultur- und Literaturtransfer nicht möglich, ohne sie gäbe es nicht den breiten Zugang zur Weltliteratur, der für uns so selbstverständlich ist. Iva Ivanova und Erna Pfeiffer sind Schöpferinnen literarischer Doppelgänger. Sie sind Meisterinnen der schönen Kunst der literarischen Wiederholung. Ich gratuliere den Ausgezeichneten von ganzem Herzen.“

Iva Ivanova, geboren 1952 in Samokov (Bulgarien), studierte Germanistik in Sofia. Nach dem Abschluss des Studiums unterrichtete sie mehrere Jahre als Deutschlehrerin an verschiedenen Sofioter Gymnasien. Seit 1982 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin. Bekannt ist sie für ihre Übersetzungen aus dem Deutschen, u. a. Franz Kafka, Stefan Zweig, Elias Canetti, Max Frisch, Lion Feuchtwanger, Juli Zeh und Alex Capus.

Erna Pfeiffer, geboren 1953 in Graz, hat Studien aus Romanistik, Slawistik sowie Dolmetschen und Übersetzen aus Spanisch und Russisch absolviert, und zwar in Graz, am Instituto Caro y Cuervo in Bogotá (Kolumbien) und an der Hochschule St. Gallen (Schweiz). Von 1997 bis zu ihrer Versetzung in den Ruhestand 2014 war sie Außerordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Romanistik der Karl-Franzens-Universität Graz. Als literarische Übersetzerin hat sie zahlreiche Bücher aus dem Spanischen ins Deutsche übertragen, darunter Benito Pérez Galdós, Miguel de Unamuno, Gioconda Belli, Carmen Boullosa, Luisa Valenzuela, Alicia Kozameh, Luisa Futoransky sowie Susana Szwarc. Als Herausgeberin hat sie mehrere Anthologien mit Texten und Interviews zeitgenössischer lateinamerikanischer Autorinnen und Autoren publiziert.

Der Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung wird jährlich vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport vergeben und ist zweigeteilt. Ein Preis wird für die hervorragende Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache zuerkannt, der zweite für die hervorragende Übersetzung fremdsprachiger Literatur ins Deutsche. Die Nominierung der beiden Preisträgerinnen erfolgt durch den Beirat für literarische Übersetzung. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

27.11.2020

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