In Europa können rund 75 Millionen Erwachsene nicht ausreichend lesen oder schreiben – ein alarmierender Befund. Die Europäische Verleger-Vereinigung (FEP) will gemeinsam mit einem europäischen Konsortium gegensteuern. Ziel ist es, mit einer mehrstufigen Initiative Lesefreude und -kompetenz zu fördern.
Ein erheblicher Teil der Bevölkerung sei durch mangelnde Lesefähigkeit vom gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen – „ein enormer Verlust für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaften und Demokratien als Ganzes“, betont die Europäische Verleger-Vereinigung FEP. Gleichzeitig sei das „Lesen zum Vergnügen als ein Zeichen für Lesekompetenz auf dem niedrigsten Stand seit Jahren“.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat ein internationales Bündnis unter der Leitung der polnischen Stiftung „Universal Reading Foundation“ ein mehrstufiges Konzept erarbeitet. Geplant sind unter anderem:
- eine europaweite Kampagne mit jährlichen Feierlichkeiten zu Ehren von Autor:innen unter dem Titel ReadForReal
- jährliche Workshops zur Stärkung von Menschen und Organisationen in der Leseförderung
- Konferenzen, die Raum für Austausch und neue Impulse bieten sollen
Den Auftakt bildet der „European Authors Day“, der künftig jedes Jahr zwischen dem 11. November und dem 12. Dezember stattfinden soll. Geplant sind Begegnungen mit Autor:innen, die durch Europa reisen – von Land zu Land. Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und Buchhandlungen in ganz Europa sind eingeladen, sich mit eigenen Ideen einzubringen.
Dem Konsortium gehören unter anderem die Polnische Nationalbibliothek, die Stiftung Lesen (Deutschland), die französische Agentur CICLIC aus der Region Centre-Val de Loire, die bulgarische Organisation Chetene, der belgische Verband der Europäischen Verleger sowie das EURead-Netzwerk an.