Zum Welttag des geistigen Eigentums am 26. April richtete die Initiative „Creators for Europe United“ einen eindringlichen Appell an die EU-Kommission: In einem offenen Brief an Exekutiv-Vizepräsidentin Henna Virkkunen fordert sie klare Regeln, Transparenz und faire Vergütung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Unterstützt wird das Vorhaben von zahlreichen europäischen Institutionen der Kreativwirtschaft – darunter der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Österreichische Verlegerverband. Der offene Brief kann hier online unterzeichnet werden.
„KI kann ein Motor des Fortschritts sein – aber nur, wenn sie auf einem rechtlich und ethisch tragfähigen Fundament steht. Wenn Europa seine Kreativen verliert, verliert es nicht nur seine kulturelle Identität, sondern auch einen bedeutenden Wirtschaftszweig“, heißt es in dem Schreiben. Der Verlust dieses Potenzials gefährde die Zukunft Europas, warnt die Initiative.
„Creators for Europe United“ fordert einen rechtssicheren und fairen Rahmen für den Einsatz von KI – im Sinne des Fortschritts, nicht dagegen. Die kreative Vielfalt Europas dürfe nicht auf eine bloße Rohstoffquelle für Tech-Unternehmen reduziert werden. Deshalb müsse die EU-Kommission rasch gesetzliche Leitlinien schaffen, die verhindern, dass Millionen kreativer Werke ohne Zustimmung und Vergütung für das Training von KI-Modellen oder andere Zwecke verwendet werden. Derzeit profitierten vor allem die Entwickler der KI-Systeme, während Kreative und Rechteinhaber:innen de facto enteignet würden. Dabei seien ihre Inhalte essenziell für das Funktionieren generativer KI.
„Creators for Europe United“ setzt sich dafür ein, die Stimmen der Kreativbranche in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Die Initiative vereint Vertreter:innen aus Literatur, Musik, Film, Design, Presse, Architektur und weiteren Bereichen der Kultur- und Medienwirtschaft.