Mit Gustav Glöckler verliert die österreichische Buchbranche eine herausragende Persönlichkeit, die das Verlagswesen über Jahrzehnte hinweg prägte.
1960 hatte er den elterlichen Buchbindereibetrieb übernommen, bevor er 1974 als geschäftsführender Gesellschafter die Verantwortung für den auf Schulbücher spezialisierten Verlag Hölder-Pichler-Tempsky (hpt) übernahm.
Sein Engagement im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels war von großer Bedeutung und hinterließ bleibende Spuren. Von 1988 bis 2003 leitete er als Vorsitzender den Verlegerverband und gestaltete in dieser Funktion zentrale Entwicklungen der Branche mit. Als Vizepräsident des Hauptverbands (1991-2000) setzte er sich für die Stärkung des Buchmarkts und die internationale Sichtbarkeit der österreichischen Verlagslandschaft ein.
Eines seiner bedeutendsten Projekte war die Beteiligung an der Organisation des Gastlandauftritts Österreichs bei der Frankfurter Buchmesse 1995. Ebenso trieb er die Modernisierung der Schulbuchabrechnung voran und unterstützte innovative digitale Entwicklungen im Schulbuchbereich. 2003 wurde Gustav Glöckler die Verdienstmedaille des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels verliehen. Sein jahrzehntelanges Engagement wurde unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich gewürdigt.
Mit seiner Weitsicht, seinem unternehmerischen Gespür und seiner großen Leidenschaft für das Buch hinterlässt Gustav Glöckler bleibende Spuren in der österreichischen Buchbranche.