Gerhard Jaschke 1949-2025

Mit Gerhard Jaschke, der Anfang Jänner im Alter von 75 Jahren verstorben ist, verliert die Literaturszene einen herausragenden Autor und Gestalter.

Jaschke, geboren am 7. April 1949 in Wien, studierte zunächst Rechtswissenschaften, wandte sich aber bald vollständig der Literatur zu. Ab 1970 arbeitete er freischaffend und gründete 1976 gemeinsam mit Hermann Schürrer die Zeitschrift Freibord, die er über Jahrzehnte prägte.

Seine literarischen Werke umfassten Kurzprosa, Lyrik sowie methodisch beschränkte Formen wie Anagramme und Lipogramme. Er publizierte seine Werke u. a. im Klagenfurter Ritter Verlag, im Wiener Sonderzahl Verlag sowie bei der Edition Thurnhof.

Jaschke widmete sich nicht nur dem Schreiben, sondern auch der Organisation von Veranstaltungen zur Konkreten Poesie und den Kunstrichtungen Fluxus und Neo-Dada. 2010 wurde er in der Kategorie Literatur mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet. Zudem engagierte er sich in der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung. Von 1986 bis 2009 unterrichtete er Literaturgeschichte an der Akademie der bildenden Künste Wien.

„Mit ihm geht jemand von uns, dem wir eine Vielzahl von Möglichkeiten verdanken, die er geschaffen und nur sehr kontrolliert auch für sich verwendet hat. Gerhard Jaschke hat den Herausgeberverlag erfunden, was bedeutet, er hat alles, sowohl das Literarische, das Künstlerische als auch das Geschäftliche auf seine Kappe genommen“, würdigt IG Autorinnen Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss den Verstorbenen.

Jaschke
(c) Ingrid Wald
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