Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln an IIija Trojanow

Anlässlich der Jahrestagung des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels in Bad Aussee vom 6. – 8. Juni wurde der diesjährige Preisträger des Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln bekannt gegeben. Der in Bulgarien gebürtige Autor Ilija Trojanow erhält die prestigeträchtige Auszeichnung, die 2018 bereits zum 28. Mal verliehen wird.

Der Ehrenpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1990 vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) und dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) ausgerichtet. HVB-Präsident Benedikt Föger und Friedrich Hinterschweiger, Obmann des Fachverbandes der Buch- und Medienwirtschaft in der WKO, gratulieren dem Autor Ilija Trojanow dazu sehr herzlich.

Über Ilija Trojanow
Weltenbürger Ilija Trojanow wurde 1965 geboren und stammt aus einer bulgarischen Familie, die Anfang der 1970-er Jahre über Deutschland nach Nairobi auswanderte. Er besuchte dort die deutsche Schule Nairobi, die er 1984 mit dem Abitur beendete. Danach lebte er in Paris und anschließend in München, wo er zuerst den Kyrill-und-Method-Verlag und danach den Marino-Verlag, beide auf afrikanische Literatur spezialisiert, gründete. 1999 übersiedelte Trojanow nach Indien, von 2003 bis 2007 lebte er in Kapstadt. Heute ist Ilija Trojanow in Wien beheimatet. Der vielseitige Autor verfasste unter anderem Romane und Erzählungen über seine Zeit in Indien und Afrika und genauso über die Flucht seiner Familie aus Bulgarien. 2006 erschien Der Weltensammler (Hanser Verlag) über den Kolonialbeamten Richard Francis Burton, der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde – insgesamt erhielt Trojanow mehr als ein Dutzend Auszeichnungen für seine Werke und sein Schaffen.

Jurybegründung

„Ilija Trojanow kennt die Erfahrung der Flucht und des Fremdseins. Er kennt die Situation des ausgegrenzt Seins und weiß um die Notwendigkeit, das Verbindende in der Welt und zwischen den Menschen herauszustreichen und zu fördern.  Als Mittel dafür hat er die Literatur gewählt und setzt sich in seinem Werk und durch sein Engagement für Toleranz gegenüber den anderssprachigen und kulturell anders geprägten Nachbarn in herausragender Art und Weise ein.

Somit leistet er einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in Europa und der Welt und wird damit dem Anspruch des Ehrenpreises des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln auf idealtypische Weise gerecht.“

Bisherige PreisträgerInnen
Der Preis wurde erstmals 1990 an Milo Dor vergeben, weitere PreisträgerInnen waren Viktor Frankl, Inge Merkel, Kardinal Franz König, Gerhard Roth, Simon Wiesenthal, Hugo Portisch, H. C. Artmann, Christine Nöstlinger, Sir Peter Ustinov, Josef Haslinger, Karl-Markus Gauß, Ilse Aichinger, Konrad Paul Liessmann, Erich Hackl, Barbara Frischmuth, Klaus Wagenbach, Martin Pollack, Paul Lendvai, Erika Pluhar, Armin Thurnher, Alfred Komarek, Brigitte Hammann, Barbara Coudenhove-Kalergi, Bischof Erwin Kräutler und Doron Rabinovici.
2017 wurde Elif Shafak mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Verleihung

Die feierliche Ehrung für Ilija Trojanow wird am 25.11. 2018 mit einer Matinee im Rahmen der Europäischen Literaturtage (ELIT) in Spitz an der Donau stattfinden.

(c) Thomas Dorn Piper Verlag
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