Deutschland: Buchverlage fordern finanziellen Ausgleich

In Deutschland haben sich hundert Verlage zusammengeschlossen und erhöhen den Druck auf die Politik in Sachen Verlegerbeteiligung an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften. In einem Brief an Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Chris­tine Lam­brecht fordern sie Geld aus der Ver­wer­tung der von ihnen ver­leg­ten In­halte und notfalls eine eigenständige Gesetzgebung, so ein Artikel in der FAZ.

Als Initiatorin nennt die Zeitung Delius Klasing-Verlegerin Nadja Kneiss­ler (im Börsenverein-Vorstand Vorsitzende des Verleger-Ausschusses), die es geschafft habe, in­ner­halb we­ni­ger Tage be­kannte Namen wie Auf­bau Ver­lag, Eugen Ul­mer, C. H. Beck, Klett-Cot­ta, Van­den­hoeck & Ru­precht, Bon­nier, dtv, Ro­wohlt, Carl Han­ser, Suhr­kamp, Pi­per, S. Fi­scher und Kie­pen­heuer & Wit­sch zu vereinen.

Die Verlage argumentieren in dem Schreiben, dass ihnen das Geld aus der Ver­wer­tung der von ihnen ver­leg­ten In­halte zu­ste­he. Ins­ge­samt gehe es um einen Be­trag von 30 bis 40 Mio Euro im Jahr, so die „FAZ“. Auch die aktuelle Coronakrise erhöhe die Dringlichkeit: „Durch die Um­satz­rück­gänge als Folge des Co­rona-Shut­downs ist es noch ein­mal gra­vie­ren­der ge­wor­den, dass die Ver­lage ihren An­teil der Aus­schüt­tung er­hal­ten“, erklärt die Piper-Verlegerin und ehemalige „FAZ“-Feuilletonchefin Felicitas von Loven­berg, die den Brief ebenfalls unterzeichnet hat, im Gespräch mit der Zeitung.

Die Ver­le­ger bit­ten jetzt die Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin, „not­falls jetzt eine ei­gen­stän­dige Ge­set­zes­än­de­rung zur Ver­le­ger­be­tei­li­gung auf den Weg zu brin­gen“.

15.7.2020

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