„Das Lied des Propheten“ von Paul Lynch (Klett Cotta Verlag), übersetzt von Eike Schönfeld ist das Ö1 Buch des Monats Dezember.
„Paul Lynch hat einen dystopischen Roman geschrieben, der in keiner fernen Zukunft spielt und Maß nimmt an aktuellen politischen Gegebenheiten. Eine rechtspopulistische Partei namens National Alliance hat die Wahlen gewonnen. Was viele Menschen als zeitweilige Verirrung abtun, beginnt, mit Notverordnungen die Bürgerrechte einzuschränken. Eine neue Geheimpolizei wird gegründet, die Leute ohne Gerichtsbeschluss festnimmt. Eines Tages kehrt Larry, ein Lehrer-Gewerkschafter, nicht mehr von der Arbeit zurück. Nicht viel anderes droht den Anwälten, die sich des Falles annehmen sollen. Dann wird der Familie noch der Pass verweigert für den Osterbesuch bei Verwandten in Kanada.
In den Städten organisieren die historisch widerstandsgewohnten Ir:innen optimistische Demonstrationen, die jedoch niedergeknüppelt werden. Als auch der Widerstand immer gewalttätiger wird, wird eine Ausgangssperre und andere drakonische Maßnahmen gegen die sogenannten Terrorist:innen verhängt. Die internationale Gemeinschaft protestiert, sieht aber letztlich nur zu. Das Land schlittert in einen Bürgerkrieg.
‚Das Lied des Propheten‘ ist eine eindringlich ausgemalte und fesselnde Warnung, was geschieht, wenn illiberale Kräfte an die Macht kommen und eine angeblich neue Normalität herstellen. Zurecht wurde der Roman 2023 mit dem Booker-Prize ausgezeichnet“, lautet die Jurybegründung.
Alle Infos zum aktuellen Ö1 Buch des Monats, und zu allen vorhergehenden Titeln, finden Sie unter oe1.orf.at/buchdesmonats.
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