Bildstark und eigensinnig: Anna Maschik legt mit ihrem Debütroman ‚Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten‘ einen kraftvollen wie zarten Text vor, in dem Schweigen gleiches Gewicht zukommt wie dem Sprechen. Alles dreht sich in diesem Buch um Familie, um Herkunft, um Vorfahren – um weibliche zumal – und das auf eine Weise, die konventionell-kausales Denken außer Kraft setzt zugunsten der literarischen Veranschaulichung der Komplexität von Prägungen und Erbschaften. Aufzählungen, Listen spielen darin eine zentrale Rolle: sie markieren jenen Willen zum Fragmentarischen, der diesen Text in seinem Innersten vorantreibt auf etwas Offenes hin. Zu diesem Offenen zählt: unterschiedlichste Metamorphosen, mit denen in diesem Roman das Rätselhafte, das Nicht-Entschlüsselte als machtvolle Realität gezeichnet wird. Ein luftiges Buch, zugleich ein zutiefst ernsthaftes, eines von außergewöhnlich hoher sprachlicher und dramaturgischer Genauigkeit.
