Der mit 15.000 Euro dotierte Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans geht heuer an Schriftsteller Wolf Haas. Der Preis wird im Oktober im Haus der Industrie an den Salzburger Autor überreicht.
„Wolf Haas erfindet sich als Autor immer wieder neu und überspringt mühelos die vermeintlichen Grenzen zwischen ‚ernster‘ und ‚unterhaltender‘ Literatur. Seine exakte, oft überraschende Konstruktion und sein unverwechselbarer Ton prägen ein Werk, das gleichermaßen unterhält und zum Nachdenken anregt. Besonders mit seinen Brenner-Romanen (1996–2022) hat er eine einzigartige, artifizielle Umgangssprache in die Literatur eingebracht – spielerisch, scharf beobachtet und stilistisch brillant,“ so die Jury.
Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren. Für sein Werk erhielt er u. a. den Bremer Literaturpreis, den Wilhelm-Raabe-Preis und den Jonathan-Swift-Preis. Er veröffentlichte die Romane „Das Wetter vor 15 Jahren“ (2006), „Verteidigung der Missionarsstellung“ (2012) und „Junger Mann“ (2017) sowie neun Brenner-Krimis, zuletzt „Müll“ (2022). Bei Hanser erschien zuletzt der Roman „Wackelkontakt“. 2023 war sein Roman „Eigentum“ auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis. Wolf Haas lebt in Wien.
Der „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ wird an einen Schriftsteller oder eine Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, dessen oder deren Werk „von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Konstellation unserer Zeit ist“. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich etwa Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Christoph Ransmayr, Arno Geiger, Norbert Gstrein, Olga Flor und Kathrin Röggla. Im Vorjahr ging die Auszeichnung an Laura Freudenthaler.