Angela Lehner gewinnt den Literaturpreis Alpha 2019

Angela Lehner überzeugte die Jury beim Literaturpreis Alpha 2019 mit ihrem Debütroman Vater unser (Hanser Berlin). Der Preis wird von Casinos Austria und den Büchereien Wien ausgerichtet. Mit ihrem ausgezeichneten Roman steht sie auch auf der diesjährigen Shortlist des Österreichischen Buchpreis Debüt.

Eva Gruber, die Protagonistin aus Vater unser, ist eine schillernde und manipulative Figur, die vor dem Schauplatz einer psychiatrischen Klinik mit Vorliebe falsche Fährten legt – für die anderen Romanfiguren wie für die Leserschaft. Folgerichtig wurde Lehners Debütwerk von der Kritik unisono als fesselnde und einprägsame Erzählung gelobt. Aber nicht nur dieser Vorzug beeindruckte die Alpha Fachjury, die sich wie in den vergangenen Jahren aus Karin Cerny (Profil), Ernst Molden und Christian Jahl (Leiter der Hauptbücherei Wien) unter dem Vorsitz von Paulus Hochgatterer zusammensetzte.

Viele Aspekte waren für die Wahl der Jury ausschlaggebend, wie Hochgatterer in seiner Laudatio ausführte: „Vater unser ist ein Buch, in dem die Genauigkeit der Autorin und ihr profundes Wissen um den Hintergrund der Figuren und Ereignisse dazu führen, dass man sich in ihm sehr bald so aufgehoben und sicher fühlt, wie es typisch ist für Bücher, die klüger sind als man selbst. Es ist ein Roman, der in einer schlichten, treffsicheren Sprache von den wirklich komplizierten und schwer fassbaren Dingen erzählt, von Beziehung und von Verlust. Ein Roman, der auf Raunen und Getöse verzichtet und genau dadurch das hören lässt, was seit jeher Grundton von Literatur war, das Lachen und den Schmerz.“

Als der mit 10.000 Euro dotierte Preis an Angela Lehner überreicht wurde, war dies nicht nur für die Schriftstellerin ein freudiger Moment. „10 Jahre lang die an Talenten so reiche österreichische Literaturlandschaft nicht nur begleitet, sondern mit dem Alpha einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung eben dieser Talente geleistet zu haben, macht mich glücklich und auch ein wenig stolz.“, so Dietmar Horscher (Casinos Austria).

Auch Christian Jahl zieht nach der 10. Ausgabe des Alpha-Preises ein durchwegs positives Resümee: „Während der Arbeit am Konzept zum Alpha erschien es mir selbst vermessen, einen neuen Literaturpreis ins Leben zu rufen und in der Literaturszene etablieren zu wollen. Ich bin daher unendlich dankbar dafür, was wir mit dem Alpha erreicht haben. Für beide Partner – Casinos Austria und Büchereien Wien – hat der Alpha einen Imagegewinn über die engere Literaturszene hinaus gebracht. Autorinnen und Autoren, die den Preis erhalten haben, haben weitere Würdigungen erfahren. Der Alpha und die damit verbundene Literaturgala sind eine Fixgröße im literarischen Jahreslauf geworden.“

31.10.2019

v.l.n.r. Malte Borsdorf
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