Andrea Grill wird mit dem Anton-Wildgans-Preis 2021 ausgezeichnet

Die Schriftstellerin Andrea Grill erhält den von der österreichischen Industrie gestifteten „Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2021.

Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird seit 1962 von einer unabhängigen Jury vergeben, am 9. September wird er im Wiener Haus der Industrie überreicht. Zuletzt erschienen bei Zsolnay die Romane „Das Paradies des Doktor Caspari“ (2015) und „„Cherubino“(2019).

Aus der Jurybegründung:

„In den Gedichten, Erzählungen und Romanen von Andrea Grill sucht man die großen abstrakten Worte, die gemeinhin sich zu Urteilen entwickeln, ebenso vergeblich wie überschäumende Emotionen oder dramatische Konflikte“, heißt es in der Jurybegründung. Stattdessen finde man eine „zunächst einmal nüchtern wirkende und dennoch vielsagende Sprache, in der gründliche Sachkenntnis zum Ausdruck kommt, nicht selten auch trockener Humor, eine feine Ironie, und zugleich namentlich eine Empfindsamkeit sondergleichen allen Erscheinungen der Welt gegenüber: seien es Bäume oder Schmetterlinge, seien es die Rede- und Verhaltensweisen der Menschen oder auch ihre Verstellungskünste. Der ganz offensichtlich durch geistes- und naturwissenschaftliche Studien geschärfte Blick auf alle Erscheinungen der Umwelt und der Kultur bleibt niemals kalt, ist vielmehr konsequent aufgehoben in einem literarischen Prozess, in dem anschaulich sichtbar wird, wie sehr es in allem doch darauf ankäme, nicht zuletzt die Perspektive(n) der Betrachtung zu prüfen.“

Andrea Grill, geboren 1975 in Bad Ischl, studierte Biologie, Italienisch, Spanisch und Linguistik in Salzburg, Thessaloniki und Tirana. 2003 promovierte sie an der Universität von Amsterdam im Fach Evolutionsbiologie, 2017 habilitierte sie sich an der Universität Wien. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Albanischen, Italienischen und Niederländischen in Wien und Amsterdam. Zuletzt erschienen bei Zsolnay die Romane „Das Paradies des Doktor Caspari“ (2015) und „Cherubino“(2019).

1.4.2021

(c) L.E.L. Raijmann
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